Wieder Morde an Bauernaktivisten in Venezuela

Barinas, Venezuela. In der Nacht des 12. April wurden zwei Mitglieder der venezolanischen Landarbeiterorganisation Frente Nacional Campesino Ezequiel Zamora (FNCEZ), der 22-jährige Agustín Gamboa und der 30-jährige José Joel Torres, im Bundesstaat Barinas von maskierten, bewaffneten Männern aus ihrem Haus verschleppt. Zwei Tage später wurden sie tot unter einer Brücke aufgefunden. die beiden Aktivisten waren misshandelt, gefoltert und erschossen worden. Agustín Gamboa und José Joel Torres waren junge Führungsmitglieder der Frente Campesino und verlängern jetzt die Liste der mehr als 250 in den letzten zehn Jahren ermordeten Campesinos.

Die FNCEZ prangert in einer Erklärung die Straflosigkeit für diese Verbrechen an und äußert im jüngsten Fall den Verdacht einer Verwicklung von Mitgliedern des staatlichen Sicherheitsapparates. Die Ausrüstung (die schweren Waffen, der große Geländewagen mit Doppelpritsche) und das Vorgehen wiesen darauf hin.

Die Organisation fordert eine Untersuchung durch die Generalstaatsanwaltschaft sowie das Justiz- und Innenministerium und bietet an, ihre Anhaltspunkte für eine Beteiligung von Sicherheitskräften zur Verfügung zu stellen. Zeugen äußerten die Vermutung, dass es sich um eine bestimmte Einheit des militärischen Geheimdienstes DIM handelte, dessen Kommandant namentlich genannt wird.

Die Morde geschahen im Gebiet der kommunalen Bauernstadt Antonio José de Sucre, eine Stadt, in der der Aufbau der neuen Strukturen der "Volksmacht", demokratischer Basisstrukturen, besonders weit entwickelt ist und erfolgreich verläuft.