Costa Rica liefert Geheimagenten an Venezuela aus

San José. Costa Rica will den ehemaligen Geheimdienstler Henry López Sisco an seine Heimat Venezuela ausliefern. Die costaricanische Regierung habe bereits Haftbefehl erlassen, berichtet das venezolanische Portal Aporrea.org unter Berufung auf die spanische Nachrichtenegentur EFE. Wie aus Regierungskreisen bekannt wurde, akzeptierte die Regierung Costa Ricas ein entsprechendes Gesuch aus Venezuela. Sisco genießt seit 2006 Asyl in Costa Rica. Ihm werden in mehreren Fällen Mord und Folter zur Last gelegt.

Er soll unter anderen den Massakern von Cantaura (1982), Yumare (1986), El Amparo (1988) und Caracazo (1989) beteiligt gewesen sein. Zudem wird ihm vorgeworfen, beim Putschversuch gegen Hugo Chávez im Jahr 2002 am Attentat auf die kubanische Botschaft in Venezuela beteiligt gewesen zu sein. Allein beim Massaker von Cantaura gab es 23 Tote, 14 von ihnen starben durch einen Kopfschuss.

López Sisco trat 1966 dem Geheimdienst DIGEPOL bei. Ende der Siebziger Jahre studierte er an der US-Militärschule Fort Bragg und wurde nach seiner Rückkehr nach Venezuela Mitglied des Geheimdienstes DISIP.