Honduras / Politik

Venezuela und Kolumbien für Reintegration von Honduras

Cartagena de Indias, Kolumbien. Der venezolanische Staatschef Hugo Chávez ist am Rande des Staatsbesuches in Kolumbien auch mit dem De-facto-Präsident von Honduras, Porfirio Lobo, zusammengekommen. Der konservative Politiker, dessen Regierung von der Mehrzahl der südamerikanischen Staaten nicht anerkannt wird, war auf Einladung des kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos in die Hafenstadt Cartagena de las Indias gekommen. Ziel der Gespräche sei es gewesen, die Reintegration von Honduras in die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) voranzutreiben, erklärten Santos und Chávez übereinstimmend.

Nach Presseberichten hatte Lobo zuvor mit den 2009 bei einem Putsch vom Militär gestürzten liberalen Politiker Manuela Zelaya telefoniert. Dabei habe Zelaya, der sich seit dem Staatsstreich im Exil befindet, "einige interessante Vorschläge" gemacht, so Lobo. Zu genauen Absprachen machte er jedoch keine Aussage.

Die OAS hatte Honduras nach dem Putsch ausgeschlossen. Vor einer Wiederaufnahme müssten sieben verschiedene Bedingungen erfüllt werden, hieß es damals. Zu diesen Bedingungen gehört auch die Einstellung von Gerichtsverfahren, die unter der wenige Monate währenden Diktatur gegen Zelaya angestrengt wurden. Eine weitere Voraussetzung ist die bedingungslose Rückkehr des letzten demokratisch gewählten Staatsoberhauptes.