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Chávez fordert internationale Friedenskommission für Libyen

Caracas. Der Präsident Venezuelas, Hugo Chávez, hat die Entsendung einer internationalen Friedenskommission vorgeschlagen, um den Konflikt in Libyen friedlich zu lösen. Am Montag erklärte das Staatsoberhaupt seine Hoffnung auf einen Ausgang ohne militärisches Eingreifen des Auslands. Damit reagierte Chávez auf die jüngsten Äußerungen der US-amerikanischen Außenministerin Hillary Clinton, die eine Militärintervention in Libyen nicht ausschließt.

"Ich bin sicher, dass viele Regierungen damit einverstanden sind, eine politische Lösung zu suchen, anstatt Waffen und Panzer gegen das libysche Volk zu entsenden", erklärte Chávez. "Warum schicken wir nicht eine internationale Kommission, die sich friedlich für eine Lösung des Konflikts einsetzt?" Gleichzeitig kritisierte er, dass internationale Medien über Libyen ein "Netz aus Lügen" gespannt hätten, welches nicht allein die Gefahr eines Bürgerkriegs vergrößere, sondern auch eine militärische Intervention. Ein Einmarsch sei aber eine "Katastrophe".

Gleichzeitig lehnte der venezolanische Präsident in der aktuellen Situation eine Verurteilung des libyschen Präsidenten Muammar Al-Gaddafi ab. "Vielleicht haben Andere Informationen, die wir nicht haben", erklärte er. Man wisse aber nicht genau, was in Libyen passiere. Deshalb sei es "feige" jemanden zu verurteilen, "der lange Zeit unser Freund gewesen ist", so Chávez.