Bolivien: Pensionskassen sollen verstaatlicht werden

La Paz. Die bolivianische Regierung will mit dem neuen Rentengesetzes auch die Pensionskassen des Landes verstaatlichen. In dieser Woche wurde das neue Gesetz in die plurinationale Verrsammlung, das bolivianische Parlament, eingebracht. Es sieht neben der Senkung des Rentenalters auch die Verstaatlichung zweier Kassen vor und soll noch vor Weihnachten verabschiedet werden.

Die Maßnahme betrifft die beiden Pensionsfonds, die zum einen von der spanischen BBVA-Gruppe und zum anderen von der Schweizer Zurich Financial Services AG geführt werden. Die Kassen teilen sich den Markt seit der Privatisierung der Pensionskassen im Jahr 1996 auf und verwalten ein Vermögen von rund drei Milliarden US-Dollar, schreibt die Neue Zürcher Zeitung. Ein Sprecher des Schweizer Unternehmens sagte dem Wall Street Journal, dass sein Unternehmen die Entwicklung beobachte, wollte aber keine weiteren Kommentare abgeben.

Boliviens Wirtschaftsminister Luis Acre kündigte indes die Gründung einer staatlichen Pensionskasse an, die die Aufgaben der bisherigen Fonds übernehmen soll. In der vergangenen Woche hatten die bolivianischen Gewerkschaften dem neuen Rentengesetz zugestimmt, das nach einem Streik im Mai auf den Weg gebracht wurde.