Chile / Politik

Chile: Opfer der Pinochet-Diktatur unter geretteten Bergarbeitern

Brüssel. Nach der Rettung der 33 Bergleute in Chile sorgt in der spanischsprachigen Presse vor allem das Schicksal des letzten geborgenen Minenarbeiters, Luis Urzúa, für Schlagzeilen. Wie die spanische Tageszeitung El Mundo berichtet, stammt der 54-jährige Schichtführer aus einer Familie, die während der Diktatur von Augusto Pinochet (1973-1990) mehrere Tote zu beklagen hatte. Den Berichten zufolge wurde sowohl der gleichnamige Vater des gelernten Vermessers, als auch sein Stiefvater Benito Tapia ermordet. Luis Urzúa Sr. gehörte der Kommunistischen Partei an und wurde kurz nach dem Militärputsch 1973 verschleppt und getötet. Benito Tapia, der Mitglied der Sozialistischen Partei und Vorsitzender der Gewerkschaft der Kupferminenarbeiter war, fiel den Milizen der Diktatur später im Alter von 32 Jahren zum Opfer.

Der nun gerettet Urzúa hatte die verschütteten Bergleute während der 67 Tage unter der Erde angeleitet. Er hatte unmittelbar nach dem Unglück als erster Kontakt zu den Rettungstruppen aufgenommen. Experten der US-Weltraumorganisation NASA, die den Einsatz leiteten, bezeichneten Urzúa als "geborenen Anführer", schreibt El Mundo.