Kolumbien / Politik

Terrorismusverfahren gegen Filmemacher

Bogotá. Der kolumbianische Journalist und Filmemacher William Parra wird von einer Sonderstaatsanwaltschaft des Landes beschuldigt, die Guerilla-Organisation FARC zu unterstützen. Gegen Parra, der mehrere Jahre für den internationalen Nachrichtenkanal TeleSur arbeitete, beantragte ein Staatsanwalt für Terrorismusdelikte einen internationalen Haftbefehl. Die Staatsanwaltschaft stützt sich bei ihren Vorwürfen abermals auf Datenträger, die das kolumbianische Militär bei einem völkerrechtswidrigen Angriff auf ecuadorianisches Territorium sichergestellt haben will.

Anhand der Datenträger, die angeblich dem bei der Operation getöteten FARC-Kommandanten Raúl Reyes gehörten, eröffnete die kolumbianische Justiz seit dem Jahr 2008 eine Reihe von Terrorismus-Verfahren gegen oppositionelle Politiker, Aktivisten, Wissenschaftler und Journalisten. Oppositionelle und Informatiker bezweifeln die Authentizität der Daten immer wieder und werfen den kolumbianischen Ermittlungsbehörden vor, eine Einschüchterungs- und Diffamierungskampagne gegen politisch missliebige Personen durchzuführen. Auch William Parra versicherte heute in einer Erklärung seine Unschuld und warf der Staatsanwaltschaft Rechtsbeugung vor.