Kolumbianischer Gewerkschafter ermordet

Bogotá. In Kolumbien wurde am Donnerstag Luis Germán Restrepo ermordet. Polizeikräfte berichteten, der bekannte Gewerkschafter sei in den Abendstunden in Medellín, etwa 250 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bogotá, von einem Unbekannten erschossen worden. Restrepo war Präsident der Gewerkschaft Sintraempaques, die Arbeiter in der Verpackungsindustrie vertrat. Seine Rolle war in Gewerkschaftskreisen nicht immer unumstritten, da er das Freihandelsabkommen (TLC) des Landes mit den USA unterstützte. Im November war er zum 35. Jubiläum seiner Gewerkschaft vom damaligen Präsidenten Uribe ausgezeichnet worden.

Der Gewerkschaftsdachverband CUT verurteilte in einer Erklärung das Attentat "trotz der inhaltlichen Differenzen" die zu Restrepo in Bezug auf das TLC bestanden. Auch der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos verurteilte am Samstag den Mord und forderte eine schnelle Aufklärung. Gleichzeitig erhöhte er die Prämie für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, auf 50 Millionen Pesos (etwa 21.500 Euro).

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Escuela Nacional Sindical, wurde im laufenden Jahr 35 Gewerkschafter in Kolumbien ermordet.