Hintergrund & Analyse (Lateinamerika, Wirtschaft)

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Arbeiter in Honduras wehren sich gegen moderne Sklaverei

Jahrelang wagten sie es nicht, sich zu beschweren, jetzt bereiten sie einen Rechtsstreit vor
Mario Aguilar und Gilberto Paredes müssen jeden Tag um sieben Uhr morgens bei der Arbeit sein. Sie wissen nie, wann sie nach Hause kommen. Sie wissen auch nicht, ob sie an diesem Tag Lohn erhalten oder ob sie ohne einen Centavo zurückkehren werden. Sie arbeiten für ein großes... weiter

Covax: Von den guten Absichten an den Rand des Scheiterns

Dreißig Länder übergingen Covax und schlossen direkte Abkommen mit den Laboren ab. Und weil sie die Regale leerten, blieben nicht genug Dosen für Covax übrig
Die Menschheit sah sich im Laufe der Geschichte regelmäßig mit der Bedrohung durch Epidemien und Pandemien konfrontiert. Die Versuche, die Bevölkerung zu schützen, hatten anfangs Erfolg durch die Entwicklung neuer Impfstoffe wie der gegen Pest und Cholera unter Führung des Bakteriologen Waldemar... weiter

Ecuador: Leben in einer Grube oder in einer Höhle?

Die Aussagen des neuen Wirtschaftsministers liegen auf einer Linie mit Funktionären der Regierung Moreno und Leitern von Unternehmerkammern
Als der Name von Simón Cueva Cueva = Höhle als zukünftiger Wirtschaftsminister im Kabinett des neuen ecuadorianischen Präsidenten Guillermo Lasso bekannt gegeben wurde, kamen automatisch einige Fragen auf: Wer ist er, woher kommt er, hat er hier gelebt oder hat man ihn aus einem anderen Land geholt... weiter

Die dunkle Seite des Bergbaus in Lateinamerika

Lateinamerika ist mit zwei Dritteln der Fälle im Jahr 2019 die Region mit den meisten ermordeten Umweltschützern
Am 10. April warf eine Gruppe unbekannter vermummter Männer einen Molotowcocktail, der die Büros des Bergbauunternehmens Agua Rica in Andalgalá in der argentinischen Provinz Catamarca in Brand setzte. Dies geschah während einer Demonstration von Anwohnern, die seit über einem Jahrzehnt jeden... weiter

Coca-Cola, Heineken und Carrefour "adoptieren" Naturschutzgebiete in Amazonien

Brasiliens Regierung ermöglicht weitere Privatisierung. Die Rechte von Anwohner:innen werden ignoriert
Im Februar 2021 lancierte die Regierung Bolsonaro ein neues Programm zur Finanzierung von Naturschutz in Brasilien, das Privatpersonen und Unternehmen zu Förderern von Schutzgebieten macht. Umweltverbände, indigene Organisationen und Gewerkschaften sind alarmiert. Große Versprechungen hat... weiter

Bolivien: "Der Sozialismus muss in der Gesellschaft verwurzelt sein"

Eine Regierung kann nur dann einen radikalen Weg gehen, wenn die Gesellschaft darauf drängt, so der frühere Vizepräsident Álvaro García Linera
Im Jacobin-Interview spricht der ehemalige Vizepräsident von Bolivien darüber, wie eine linke Regierung rechte Putschversuche ausbremsen, die Macht der Monopole brechen und dem demokratischen Sozialismus den Weg ebnen kann. Álvaro García Linera ist einer der bedeutendsten Intellektuellen... weiter

Kein Bonus für die neuen Gehaltsregelungen in Venezuela

Vertraglich garantierte Löhne werden systematisch durch inoffizielle, intransparente und oft sporadische Boni (am Arbeitsplatz oder auch anderswo) ersetzt
Die Verbesserung der Lebensqualität der städtischen und ländlichen Arbeiter Venezuelas war zu Recht ein zentrales Element im Bolivarischen Prozess seit dessen Anfängen. In vielen Studien sind die unbestreitbar fortschrittlichen Reformen dokumentiert, welche die Arbeiterklasse in der Regierungszeit... weiter

Neokolonialismus, weiße Vorherrschaft und die Herausforderung durch China

China ist heute nicht nur die größte Wirtschaftsmacht der Welt, sondern stellt auch eine der Grundannahmen der westlichen Zivilisation in Frage: die weiße Vorherrschaft
"Die europäische Rasse hat vom Himmel empfangen oder durch eigene Anstrengung eine so unbestreitbare Überlegenheit über alle anderen Rassen erlangt, die die große Menschheitsfamilie bilden, dass der Mensch, der in unserem Land durch seine Laster und Unwissenheit auf der letzten Sprosse der sozialen... weiter

Die gewaltvolle Prekarität der Arbeitskräfte in Brasilien

Nachdem die Regierung die Nothilfe gestoppt hat, müssen Millionen Familien neue Wege für ein Einkommen zum Überleben suchen
Seit einiger Zeit warnt der Soziologe Ricardo Antunes die politische Klasse, Akademiker, die Presse und die brasilianische Gesellschaft im Allgemeinen vor dem beschleunigten Prozess der Verunsicherung und Verschlechterung, den die Arbeitskräfte dieses Landes erleben. In seinem Buch Das Privileg der... weiter

Ist das EU-Mercosur Freihandelsabkommen entwaldungssicher?

Neue Studie prognostiziert steigende Entwaldungsraten in Mercosur-Staaten. Abholzungsrisiko besonders hoch im Amazonasgebiet Brasiliens
Im Juni 2019 einigten sich die Europäische Kommission und die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay auf ein Handelsabkommen, das nach der Ratifizierung durch die teilnehmenden Länder den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten zwischen den beiden Regionen steigern soll.... weiter

Deutschland und die Illusion vom Frieden in Kolumbien

Geflüchtete bekommen nicht den Schutz, den sie wegen der Bedrohungen in ihrem Herkunftsland verdient hätten
Erbitterte Kämpfe bewaffneter Gruppen um Territorien sowie tödliche Angriffe auf soziale Führungspersönlichkeiten zwingen wieder viele Kolumbianer:innen zur Flucht nach Deutschland. Dort hoffen sie jedoch oft vergeblich auf Asyl oder zumindest subsidiären Schutz. Organisationen, die Geflüchtete aus... weiter

"Consulta previa" ‒ Zwischen indigener Selbstbestimmung und technokratischem Projektmanagement

Das Recht auf Konsultation ist zum neuen Eckstein für die Debatten um Ressourcenabbau in Lateinamerika geworden
Die Interpretation dieses Rechts durch die von Megaprojekten betroffenen indigenen Völker unterscheidet sich dabei grundlegend von jener der Konzerne und Regierungen. Überlagert und begleitet wird der Begriff der Konsultation auch von einem in den Raum gestellten Recht auf informierte und vorherige... weiter

Kolonialismus im Land der Mapuche in Chile

Auch Schweizer Siedler:innen sind am Landraub im Wallmapu, dem Territorium des indigenen Volkes der Mapuche, beteiligt
In der Nacht auf den 6. August 2020 versammelt sich trotz der pandemiebedingten Ausgangssperre eine Menge aufgebrachter Menschen vor den Gemeindehäusern der Kleinstädte Traiguén, Curacautín, Galvarino und Victoria. Sie grölen rassistische Parolen und vertreiben mit Gewalt die Mapuche-Aktivist:innen... weiter

Ecuadors Linke ist zurück

Die Stichwahl steht noch aus, doch nach vier Jahren Neoliberalismus zeigt der Kurs nach links. Welche Politik ist von Andrés Arauz zu erwarten? Darüber hat Jacobin vor der Wahl mit ihm gesprochen
In der letzten Phase des Wahlkampfes wurde die Verzweiflung von Lenín Morenos neoliberaler Regierung und den rechten Parteien in Ecuador immer spürbarer: Sie taten alles, um den Sieg der Linken unter der Führung von Andrés Arauz zu blockieren. Die Regierung von Lenín Moreno hat einen... weiter

"Lateinamerika ist auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Neoliberalismus"

Chile war das "Flaggschiff" des Neoliberalismus in Lateinamerika. Dieses Schiff ist gesunken, und jetzt wird ein neues Kapitel aufgeschlagen
Um eine Bilanz der Ereignisse der letzten Monate in der Region zu ziehen und einen Blick auf die Zukunft zu werfen, führte La Época ein exklusives Interview mit dem renommierten argentinischen Intellektuellen Atilio Boron In den letzten drei Jahren gab es in Lateinamerika und der Karibik... weiter