Hintergrund & Analyse

Neokolonialismus in Lateinamerika: Ein neuer Anlauf

Die Eliten der USA und Europas verschleiern ihre Invasionsbestrebungen mit dem Gerede von universellen Werten und einer grünen Agenda
Die führenden Politiker und Wirtschaftseliten der USA und Europas setzen ihre neokoloniale Politik gegenüber den lateinamerikanischen Staaten fort und verschleiern ihre Invasionsbestrebungen mit dem Gerede von universellen Werten und einer grünen Agenda. Die westlichen Volkswirtschaften sind an der... weiter

COP16 bringt Erfolg für Afro- und Indigene Gemeinschaften, scheitert aber an Finanzierung

Zentrale Fragen unbeantwortet: Wer stellt die notwendigen Mittel bereit? Wie wird die Einhaltung der Beschlüsse überprüft?
Die UN-Biodiversitätskonferenz im kolumbianischen Cali endet nach zähen Verhandlungen in der sogenannten "blauen Zone" am Samstag ohne Abschlusserklärung. Die 16. "Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt", die vom 21. Oktober bis zum... weiter

Entschädigung für koloniales Unrecht: "Die Zeit ist reif"

Neue Forderungen ehemaliger britischer Kolonien nach Entschädigung setzen indirekt auch Berlin wegen deutscher Kolonialverbrechen unter Druck
Am 26. Oktober hat der Commonwealth of Nations, dem vor allem ehemalige britische Kolonien angehören, auf seinem Gipfeltreffen eine Erklärung verabschiedet, in der er ein "Gespräch" über "eine gemeinsame Zukunft" verlangt, "die auf Gleichheit beruht". Hinter der nebulösen Formulierung verbirgt sich... weiter

In Argentinien starben im letzten Jahr 135 Wohnungslose

Fälle institutioneller Gewalt um 500 Prozent gestiegen. Hassreden als Nährboden für gesellschaftliche Gewalt
Der dritte Bericht des einheitlichen Registers für Gewalt gegen Obdachlose (RUV) hat eine Zunahme der verschiedenen Formen von Feindseligkeit gezeigt, wobei 320 Gewaltvorfälle festgestellt wurden. Demnach starben zwischen dem 15. August 2023 und dem 15. August 2024 landesweit 135 Menschen auf... weiter

Die USA und der digitale Krieg gegen Kuba ‒ eine kurze Geschichte

Zu den Blockaden der Insel gehören auch die Verhinderung des Erwerbs von Informationstechnologie und die enormen Schwierigkeiten beim Zugang zu digitalen Dienstleistungen
Unseres Wissens hat die US-Regierung nur einmal öffentlich zugegeben, dass sie Kubas Zugang zum Internet boykottiert hat. Im November 2022 empfahl das Justizministerium der Federal Communications Commission die Verweigerung einer Genehmigung für den Anschluss der Insel an das Unterseekabel, das die... weiter

Unternehmen und Paramilitarismus in Kolumbien

Chiquita ist bei weitem nicht das einzige Unternehmen, dem die Finanzierung von Paramilitärs vorgeworfen wird
Ein US-Gericht befand kürzlich den multinationalen Konzern Chiquita Brands der Finanzierung des Paramilitarismus in Kolumbien für schuldig (amerika21 berichtete). Dieses Unternehmen ist jedoch nicht das einzige, dem die Finanzierung solcher Gruppen vorgeworfen wird; gegen Ecopetrol, Postobón, Coca-... weiter

Appell zur Bewältigung der Krise in Ecuador

Das politische Klima in Ecuador ist heiß wie die Sommersonne. Das Verbrechen wütet im ganzen Land
Kriminelle Banden löschen alles aus, was ihnen in die Quere kommt und das Drogengeschäft ist ein ständig umkämpftes Feld, das eine endlose Spur von Opfern hinterlässt. Die Logik der Kontrolle und der interne Krieg, der tagtäglich um die Ausdehnung von Territorien geführt wird, ist in Ecuador zu... weiter

Israel und Guatemala: Brüder im Geiste

Die herrschenden Klassen Guatemalas und Israels verbindet eine lange Freundschaft
36 Jahre, von 1960-1996 tobte in Guatemala der Bürgerkrieg. Die rechten (Militär)regierungen jener Jahre konnten sich die meiste Zeit der Unterstützung durch die USA sicher sein. Diese hatten tatkräftig am Sturz des progressiven Präsidenten Jacobo Árbenz mitgewirkt und damit den Bürgerkrieg... weiter

Eine neue Etappe für die Linke in Mexiko

Der marxistische Soziologe Atilio Boron zum Amtsantritt von Claudia Sheinbaum
Claudia Sheinbaum wurde am Dienstag für eine neue sechsjährige Amtszeit im Rahmen der Vierten TransformationAmlo erklärte "die drei großen Transformationen" in der Geschichte des Landes als Vorbild: die Unabhängigkeit 1821, die modernisierenden Reformen unter Benito Juárez zwischen 1854 und 1876,... weiter

Paradigmenwechsel in Argentinien

Präsident Milei demontiert die Politik der Erinnerung, Wahrheit und Gerechtigkeit für die Argentinien in der Region und weltweit bekannt ist
Argentinien erlebt seit dem Antritt der Regierung unter Javier Milei einen bedeutenden Paradigmenwechsel. Die Erinnerungskultur an die Verbrechen während der argentinischen Diktatur zwischen 1979 und 1983 verkommt immer mehr zu einer Verachtungskultur des zivilgesellschaftlichen Engagements für die... weiter

Hoffnung für Trans-Community in Kolumbien

Parlament diskutiert Gesetzentwurf, der die Lebensbedingungen von Trans- und nicht-binären Personen nachhaltig verbessern soll
Transpersonen in Kolumbien führen derzeit einen bedeutenden politisch-juristischen Kampf. Ein bahnbrechendes Gesetz für die Transgemeinschaft scheint erstmals in greifbarer Nähe: Seit mehreren Wochen debattiert der Kongress über einen Gesetzentwurf, der die Lebensbedingungen von Trans- und nicht-... weiter

Peru nach dem Tod von Fujimori: Ehrung eines Diktators

Die dreitägige Totenwache und die Beerdigung von Alberto Fujimori wurden zu einer Operation zur Beschönigung der Verbrechen der Diktatur
Es waren Tage des Lobes für die Figur, die die peruanische Politik entwürdigt hat; Tage des Schweigens über die Menschenrechtsverletzungen und die große Korruption seiner Regierung; ein Affront gegen das historische Gedächtnis des Landes, gegen die Demokratie und gegen die Opfer der Diktatur.... weiter

Venezuela: Kultur, Brot und Revolution

Für das Kollektiv La Minka aus Caracas gehen Kultur und Brotbacken Hand in Hand mit dem Projekt, eine sozialistische Kommune aufzubauen
Das Kollektiv La Minka hat seinen Sitz in einem vielseitig nutzbaren Kulturraum in der Nähe des Präsidentenpalastes Miraflores im Westen von Caracas. Auf der Fassade des Gebäudes, einer ehemaligen Druckerei, prangt über die drei Stockwerke hinweg ein farbenfrohes Wandgemälde, das verschiedene... weiter

Remesas ‒ Eine Quelle der Hoffnung und Sicherheit?

Laut Weltbank sind private Remesas seit 2015 die größte Quelle externer Finanzströme in Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen
Remesas gelten als erheblicher Beitrag zur Ernährungssicherheit und wichtige Quelle für Resilienz in Zeiten steigender Preise und hoher Inflation. Als sozialer Schutzfaktor stabilisieren sie das herrschende System und federn Krisen ab. Jeder siebte Mensch weltweit ist als Sendende:r oder... weiter

Kolumbien: Menschen statt Kühe

Die geplante Agrarreform der Regierung von Gustavo Petro ist mehr als nur Rhetorik
In Kolumbien steht Kühen mehr Land zur Verfügung als Bäuer:innen: 80 Prozent der Agrarflächen sind im Besitz von einem Prozent der Bevölkerung und mehr als die Hälfte der Menschen, die Ländereien bewirtschaften, besitzt kein eigenes Land. Laut einer Oxfam-Studie von 2018 ist Kolumbien damit das... weiter