Forum China-CELAC: Die neue multipolare Welt und Lateinamerika

Am 8. und 9. Januar findet das Ministerforum der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac) mit China statt. Was kann von der Zusammenkunft erwartet werden? Welche Möglichkeiten eröffnen sich nach dem Treffen für die Region?

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Das erste China-Celac-Forum findet in Peking statt
Das erste China-Celac-Forum findet in Peking statt

Die Celac wird Ende dieses Monats ihre Jahrestagung in San José, Costa Rica durchführen. Zweifellos eröffnet das Treffen der Außenminister in Peking eine Reihe von Möglichkeiten für die Region. Schauen wir mal: es wird versucht werden, die Vereinbarungen zu vertiefen, die während der jüngsten Reise von Präsident Xi Jinping im Jahr 2014 mit mehreren Ländern (Brasilien, Argentinien, Kuba und Venezuela) getroffen wurden. Und Chinas Diplomatie ist zuversichtlich, dass weitere Vereinbarungen erreicht werden können, wie der im Außenministerium für Lateinamerika und die Karibik Zuständige, Zhu Qingqiao, vor einigen Tagen sagte.

Das Treffen findet im Rahmen des Planes für Zusammenarbeit China - Lateinamerika und Karibik (2015-2019) statt, dessen Ziel es ist, wie aus dem Ministertreffen im Juli hervorging, Verbindungen und die Zusammenarbeit zu verstärken "in Bereichen wie dem politischen Dialog, Handel, Investitionen, Landwirtschaft, Hoch- und neue Technologien, erneuerbare Energien", neben anderen wichtigen Bereichen. Nach Angaben aus Peking stieg der China-Lateinamerika-Handel 2014 auf über 240 Milliarden Dollar. Hinzugefügt werden müssen Prognosen wie über die Summen, die der asiatische Riese in den nächsten Jahren in Nicaragua in die Entwicklung des interozeanischen Kanals stecken wird, dessen Bau Ende Dezember begann. Es wird geschätzt, dass allein dieses Projekt eine Investition von chinesischem Kapital von etwa 50 Milliarden US-Dollar bedeuten wird, was zu einem großen Kapitalfluss nach Mittelamerika führt.

Beabsichtigt Peking, mit diesem Treffen eine Nachricht an Washington zu senden? Mit einer Diplomatie, die verstanden hat, immer vorsichtiger - und leiser - zu sein als die nordamerikanische hinsichtlich ihrer Interessen in der Region, und China beginnt, "das Profil" seiner neuen Beziehung zu Lateinamerika "zu schärfen": die Zusammenkunft findet nur ein halbes Jahr nach dem wichtigen Treffen von BRICS und Unasur (Union Südamerikanischer Nationen) in Brasilien und der bereits erwähnten Reise statt. Dies in Verbindung mit einer nicht zu leugnenden Verbesserung der Beziehungen zwischen China und Russland in der letzten Zeit, was den globalen Kontext zu verstehen hilft: Zehn bilaterale Treffen zwischen Xi Jinping und Wladimir Putin in den vergangenen achtzehn Monaten können dies bestätigen, mit so zentralen Vereinbarungen wie der Bau der russisch-chinesischen Sila Sibiri-Pipeline und eine verstärkte militärische Zusammenarbeit in einem unruhigen geopolitischen Panorama im globalen Maßstab.

Sprechen wir also von einer neuen Wichtigkeit Chinas auf internationaler Ebene, was sich auch beim letzten APEC-Gipfel (Asiatisch-Pazifische Wirtschaftskooperation) gezeigt hat.

Man muss daran erinnern, dass der Beginn dieser Verbindung zwischen China und den 33 Ländern Lateinamerikas und der Karibik genau während des Celac-Gipfels in Kuba im Januar 2014 vereinbart wurde. Es ist gut, das zu unterstreichen, um die Fortschritte bei der Umsetzung der Vereinbarungen zu zeigen, angesichts einiger Thesen, die dazu neigen, die Rolle solcher Treffen bei der Realisierung "im Alltag" geringzuschätzen. Man kann also hoffen, dass die Vereinbarungen, die in diesen Tagen in Peking erzielt werden, in der Region dann konkret umgesetzt werden. Geht man von der neuen Bedeutung Pekings in der Region aus, kann man optimistisch sein: Letztlich ist dies ein weiterer Ausdruck eines sich verändernden internationalen Kräfteverhältnisses, in der unsere Region beginnt, immer besser mit den neuen Machtzentren auf globaler Ebene zu interagieren.