Washington/Caracas. Die US-Regierung hat erneut eine militärische Operation gegen ein Boot durchgeführt, das laut Washington mutmaßlich Drogen transportiert haben soll. Laut Reuters gab Präsident Donald Trump bekannt, bei dem Angriff seien sechs Personen getötet worden, die als Teil eines "narcoterroristischen" Netzwerks gelten sollen.
Der Vorfall ereignete sich in internationalen Gewässern nahe der Küste Venezuelas. Die US-Behörden behaupteten, das betroffene Boot stehe mit der Gruppe Tren de Aragua in Verbindung — einer Organisation, die in den USA als terroristisch eingestuft wird. Trump veröffentlichte ein Video, das den Einschlag eines Projektils auf das Boot zeigen soll. Details über die Identitäten der Opfer oder den genauen Drogeninhalt bleiben bislang unklar.
Dieser Vorfall stellt bereits den fünften Angriff im Karibikraum dar, den die USA seit Anfang September 2025 durchgeführt haben. Insgesamt sollen in dieser Serie von Aktionen mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen sein.
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Die Regierung Venezuelas sieht die Angriffe nicht als Teil des Kampfes gegen Drogenhandel, sondern interpretiert sie als Teil eines zunehmend aggressiven außenpolitischen Drucks in Richtung Destabilisierung und möglicher Einmischung. Präsident Nicolás Maduro und andere Regierungsvertreter beschuldigen die USA, ihre Souveränität zu untergraben.
Internationale Expert:innen und Jurist:innen untersuchen Fragen bezüglich der Rechtmäßigkeit solcher Angriffe unter dem Völkerrecht sowie der Transparenz in Bezug auf Opferzahlen und Beweise.

