Venezuela / USA / Militär / Politik

USA prüfen Militärangriffe auf angebliche "Drogenziele" in Venezuela

Medien berufen sich auf NBC. US-Regierung prüft Drohnenoptionen. Start möglich in vier Wochen

8659549475_c843ba9c65_o.jpg

Unterstützung gibt es aus vielen anderen Ländern für Venezuela
Unterstützung gibt es aus vielen anderen Ländern für Venezuela

Washington/Caracas. Mehrere Medien berichten übereinstimmend mit Bezug auf Informationen des US-amerikanischen Nachrichtensenders NBC von Plänen der US-Regierung auch innerhalb Venezuelas mit militärischen Operationen gegen mutmaßliche Drogenbanden vorgehen zu wollen. Dies könnte nach verschiedenen Quellen bereits innerhalb der nächsten vier Wochen geschehen.

Währenddessen verhandeln beide Seiten unter Vermittlung von nicht näher benannten Unterhändlern aus Staaten des Mittleren Ostens über eine Lösung der angespannten Situation. Bereits Anfang des Monats hatte der venezolanische Präsident Nicolás Maduro seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit in einem Brief an das Weiße Haus mitgeteilt. Der Erhalt des Briefes wurde von der Sprecherin Trumps damals bestätigt. Karoline Leavitt erklärte aber, dieser Brief werde die Position der Regierung gegenüber Venezuela nicht ändern, da das Regime von Maduro nicht rechtmäßig sei. Präsident Trump sei bereit "alle nötigen Mittel zu nutzen, um den illegalen Schmuggel von tödlichen Drogen vom venezolanischen Regime in die Vereinigten Staaten aufzuhalten."

Der US-Präsident selbst hat bisher keine konkreten Angriffe innerhalb Venezuelas genehmigt, jedoch bestätigen laut NBC jeweils zwei mit der Planung und zwei mit den Diskussionen vertraute Militärangehörige die Vorbereitung dieser Aktionen. Die Attacken gegen Mitglieder und Anführer von Drogenkartellen und Drogenlaboren sollen vorwiegend mit der Hilfe von Drohnen ausgeführt werden. Als Gründe für die erneute Eskalation geben die anonym gehaltenen Quellen übereinstimmend die mangelnde Bereitschaft der venezolanischen Regierung an, mehr gegen den Drogenfluss aus Venezuela zu tun.

Ohne Moos nix los

Ihnen gefällt die Berichterstattung von amerika21? Damit wir weitermachen können, brauchen wir Ihre Unterstützung.

Die venezolanische Regierung hat unterdessen am vergangenen Samstag mit der landesweiten Zivilschutzübung Simulacro Nacional de Protección Civil y Preparación del Pueblo die Bevölkerung auf Konfliktszenarien vorbereitet. An den Übungen, die auch bei Naturkatastrophen helfen sollen, nahmen sowohl die Streitkräfte als auch Zivilschutzeinrichtungen teil. Für den Ernstfall wurden an Schulen Erste Hilfe Komitees eingerichtet und Übungen zur Bergung von Verschütteten durchgeführt. Auch militärisches Gerät kam bei den Übungen zum Einsatz.

In den vergangenen Tagen hatte es Dutzende Erdbeben mit der Stärke bis zu 6,3 im Westen des Landes gegeben, bei denen es aber zu keinen größeren Schäden oder Verletzten kam.

Update, 30.09.: Präsident Trump sagte am Dienstag gegenüber Journalist:innen vor dem Weißen Haus: "Wir werden uns sehr ernsthaft mit Kartellen befassen, die auf dem Landweg kommen." Dies sei eine weitere Massnahme, nachdem das US-Militär mehrere Boote zerstört hatte, die illegale Drogen aus diesem Land transportiert hätten.