Mexiko-Stadt. US-Außenminister Marco Rubio hat Mexiko im Rahmen einer Lateinamerika-Tour besucht, die sich auf Sicherheitsfragen, Drogenpolitik und Migration konzentriert. In der mexikanischen Hauptstadt führte Rubio Gespräche mit hochrangigen Regierungsvertretern, darunter auch mit Präsidentin Claudia Sheinbaum. Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen beiden Ländern ist Sheinbaum an einem Ausgleich interessiert.
Das Hauptthema der Verhandlungen war der Schmuggel von Fentanyl und die Aushandlung eines neuen Abkommens, um diesen gemeinsam zu bekämpfen. Nach den jüngsten Einsätzen der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA im Bundesstaat Sinaloa im Nordwesten Mexikos – mit dem Ziel, Drogenkartelle zu zerschlagen und die Produktion sowie den Handel von Fentanyl einzudämmen – will Rubio nun verstärkt die Kontrolle von chemischen Vorläuferstoffen sowie die Überwachung kleinerer Produzenten durchsetzen.
Der Druck Washingtons auf Mexiko, die Verantwortlichen festzunehmen und den Fentanylhandel einzudämmen, hat in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich zugenommen. US-Präsident Donald Trump nutzte dafür wiederholt die Androhung von Strafzöllen. Sheinbaum verlagerte daraufhin Tausende von Soldaten an die Nordgrenze und verschärfte das Vorgehen der Sicherheitskräfte. Laut Angaben des mexikanischen Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde wurde im Dezember 2024 der größte Fentanyl-Beschlagnahme in der Geschichte des Landes registriert: insgesamt 20 Millionen Pillen.
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Auch bei den aktuellen Gesprächen stellte die US-Delegation Strafzölle in Aussicht, falls Mexiko keine verstärkte Sicherheitskooperation akzeptieren und strengere Fentanyl-Kontrollen durchführen sollte. Sheinbaum zeigte sich kooperationsbereit, machte jedoch deutlich, dass Mexiko seine Position nicht unter Druck aufgeben werde: "Unser Ziel ist es, gemeinsame Ergebnisse zum Vorteil beider Nationen zu erzielen – ohne sich Einschüchterungen zu beugen." Das US-Außenministerium erklärte seinerseits: "Regelmäßige Abstimmungen zu diesen Themen – ebenso wie zur Migration und wirtschaftlichen Entwicklung – sind entscheidend, um die Agenda 'America First' von Präsident Trump voranzubringen."
Ein weiteres Thema war der illegale Waffenhandel: Viele in den USA verkaufte Waffen gelangen in die Hände mexikanischer Krimineller. Dazu erklärte Sheinbaum: "Wir sind bereit, Informationen auszutauschen. Wenn sie Daten zu organisierter Kriminalität in Mexiko haben, nehmen wir diese entgegen. Und wenn wir Informationen über kriminelle Netzwerke in den USA haben, teilen wir diese ebenfalls."
Nach dem Ende der Gespräche präsentierten beide Seiten das neue Sicherheitsabkommen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Sheinbaum betonte, dass sich die Vereinigten Staaten verpflichtet hätten, die Souveränität Mexikos zu respektieren. In der gemeinsamen Erklärung heißt es: "Ziel des Abkommens ist es, gemeinsam das transnationale organisierte Verbrechen zu bekämpfen, durch verstärkte Kooperation zwischen unseren Sicherheitsbehörden, Strafverfolgungsorganen und Justizinstitutionen."

