Brasília. Laut den Erhebungen des brasilianischen Ministeriums für Justiz und öffentliche Sicherheit hat die Gewalt gegen Frauen im Jahr 2024 stark zugenommen. Dies zeigt die neu veröffentlichte Karte der öffentlichen Sicherheit 2025.
Die Zahl der Frauenmorde war im Vorjahr zurückgegangen, erreichte aber 2024 einen historischen Höchststand: 1.459 Fälle, das entspricht vier ermordeten Frauen pro Tag. Nach Regionen aufgeschlüsselt ist die Zahl im mittleren Westen mit 1,87 Femiziden pro 100.000 Frauen am höchsten. Der Landesdurchschnitt liegt bei 1,34.
Die Zahl der Vergewaltigungen erreichte mit 83.114 Fällen den höchsten Stand der letzten fünf Jahre. Im Durchschnitt wurden 227 Menschen pro Tag vergewaltigt, 86 Prozent davon waren Frauen. Hier wurden im Bundesstaat São Paulo mit 15.989 die meisten Fälle gemeldet. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl lag Rondônia mit 87,73 pro 100.000 Einwohnern an der Spitze, gefolgt von Roraima (84,68) und Amapá (81,96).
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Körperverletzungen mit Todesfolge (unabhängig vom Geschlecht) nahmen ebenfalls zu. Dagegen wurden sechs Prozent weniger vorsätzliche Tötungsdelikte verzeichnet, die Zahlen sanken von 37.754 Opfern im Jahr 2023 auf 35.365 im folgenden Kalenderjahr. Diese Zahl ist seit 2020 rückläufig.
Raubüberfälle mit Todesfolge gingen ebenfalls zurück, 2023 wurden 972 Opfer gezählt, im vergangenen Jahr waren es 956. Ebenso gingen die Zahl der Todesfälle durch Polizeieinsätze und die Zahl der Eigentumsdelikte um vier Prozent zurück. Auch wurden 2024 in Brasilien weniger Waffen beschlagnahmt, die Zahl ging insgesamt um 2,6 Prozent zurück. Bei Gewehren gab es jedoch einen Anstieg um 43 Prozent.
Es wurden mehr Drogen beschlagnahmt: insgesamt 1.400 Tonnen Marihuana, im Durchschnitt 3,8 Tonnen pro Tag. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr und die höchste Menge der letzten zwei Jahre. Allerdings konnten die Daten der Bundesstaaten Minas Gerais und Rio de Janeiro nicht berücksichtigt werden, da sie zu spät an das Justizministerium gemeldet wurden. Außerdem wurden 137,357 Tonnen Kokain beschlagnahmt, die höchste Menge in den letzten fünf Jahren und 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr, ohne die Zahlen von Minas Gerais und Rio. Die tatsächlichen Zahlen werden also noch höher liegen.