Bridgetown. Die Premierministerin von Barbados, Mia Motley, hat die Strafmaßnahmen der Regierung der USA gegen die medizinische Zusammenarbeit mit Kuba zurückgewiesen und erklärt, dass es eine Frage des Prinzips sei, diese zu verteidigen.
Motley wies die Drohungen der US-Administration bezüglich des angeblichen Menschenhandels bei der Annahme der kubanischen Zusammenarbeit zurück und erinnerte daran, dass ihre Regierung eine solche Behauptung bereits verurteilt hatte, als sie während der Regierung von Präsident Joe Biden erhoben wurde
"Ohne kubanische Ärzte und Krankenschwestern hätten wir die Covid 19-Pandemie nicht überwinden können", sagte sie. Zugleich betonte sie, dass sie sich durch den Verlust ihres Einreisevisums in die USA nicht einschüchtern lasse. Motley bezog sich damit auf die jüngste Entscheidung des State Department, denjenigen, die das kubanische Programm zur Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich unterstützt haben oder unterstützen, das Visum zu entziehen.
Sie bekräftigte ihre Bereitschaft, zusammen mit den anderen Karibikstaaten gegenüber den USA deutlich zu machen, dass "das, was die Kubaner für uns getan haben - weit davon entfernt, einem Menschenhandel zu ähneln - das Leben und das Augenlicht vieler Menschen in der Karibik gerettet hat."
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US-Außenminister Marco Rubio hatte Ende Februar erklärt, dass die Erteilung von Visa an aktuelle oder ehemalige kubanische Regierungsbeamte und andere Personen verweigert werde, wenn sie von US-Stellen als "mutmaßliche Komplizen" des internationalen Gesundheitsprogramms von Kuba definiert werden. Betroffen sollen auch ausländische Regierungsvertreter und deren Familienangehörige sein, die damit zu tun hatten.
Kubas medizinische Missionen im Ausland sind hochgeschätzt und äußerst nützlich in den Empfängerländern. Allein während der Covid 19-Pandemie waren 58 kubanische Ärztebrigaden in 42 Ländern Europas, Amerikas, Afrikas, Asiens und Ozeaniens im Einsatz. Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, habe Kuba seit seiner Revolution 1959 im Namen der Solidarität eine "Armee weißer Kittel" an Orte von Katastrophen und Krankheitsausbrüchen auf der ganzen Welt entsandt. Im letzten Jahrzehnt hätten sie auch die Cholera in Haiti und Ebola in Westafrika bekämpft.
Für einige dieser Auslandseinsätze erhalten die zuständigen Institutionen in Kuba Gelder für die erbrachten Dienstleistungen. Mit einem Teil dieser Einnahmen wird das kubanische Gesundheitspersonal bezahlt, der Großteil fließt in das kubanische Gesundheitssystem und in die Ausbildung neuer Ärzte. Die USA werfen Kuba deswegen vor, Menschenhandel zu betreiben.