Menschenrechtskommission setzt sich für inhaftierten Ex-Vizepräsidenten Ecuadors ein

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Jorge Glas vebrachte bereits fünf Jahre im Gefängnis. Die Haftbedingungen sollen ihm schwer zusetzen
Jorge Glas vebrachte bereits fünf Jahre im Gefängnis. Die Haftbedingungen sollen ihm schwer zusetzen

Guayaquil. Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (CIDH) fordert die Verbesserung der Haftbedingungen des ehemaligen ecuadorianischen Vizepräsidenten Jorge Glas. In ihrem Bericht vom 11. Februar zeigt sich die CIDH äußerst besorgt über den Zustand von Glas und verlangt, dass er aus dem La Roca Gefängnis in Guayaquil "unverzüglich in eine andere Haftanstalt" verlegt wird.

Glas psychischer Zustand soll labil sein. Daher verlangt die Kommission, dass er eine Zelle ohne Gegenstände erhalte, mit denen er sich verletzen könne, sowie geschultes Personal, welches Suizidversuche erkennen und entsprechend darauf reagieren könne. Weiterhin sollen medizinische und psychologische Behandlungen sowie Besuche seiner Familie und seines Rechtsbeistandes gewährleistet werden.

Glas sitzt seit April 2024 wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis. Bereits von 2017 bis 2022 verbüßte er eine Haftstrafe wegen Korruption. In umstrittenen Gerichtsverfahren wurde er wegen den Vorwürfen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Bestechung und Betrug zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Glas hat die Vorwürfe stets bestritten. Seine Unterstützer:innen bezeichnen die Vorwürfe als haltlos. Als ihm Ende 2023 eine neue Verhaftung drohte, floh er in die mexikanische Botschaft in Quito. Präsident Daniel Noboa ließ die Botschaft jedoch im April von Spezialkräften stürmen und Glas verhaften. Dies löste einen Sturm der Entrüstung in Lateinamerika aus und Mexiko brach die diplomatische Beziehung zu Ecuador ab (amerika21 berichtete).

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In ihrem Bericht bezieht sich die Kommission auf den Besuch einer CIDH-Delegation in der Zelle von Glas im Oktober 2024. Außerdem sind medizinische und psychologische Berichte eingeflossen. Auch andere Akteure zeigen sich besorgt über Glas' Zustand. Auf X verlangt das mexikanische Außenministerium in Reaktion auf den Bericht "das Leben, die persönliche Unversehrtheit und die Grundrechte von Herrn Glas Espinel zu schützen".

Auch die Vereinten Nationen haben sich positioniert. Alice Jill Edwards, Sonderberichterstatterin für Folter, äußerte bereits im November die Befürchtung, "dass die körperliche und psychische Gesundheit von Herrn Glas durch die Haftbedingungen ernsthaft beeinträchtigt werden könnte".