Neun Kolumbianer bei Massaker in Ecuador ermordet

aussenministerium_massaker_ecuador.jpg

Das kolumbianische Außenministerium bedauert das Massaker in Ecuador und kündigte diplomatische Maßnahmen an
Das kolumbianische Außenministerium bedauert das Massaker in Ecuador und kündigte diplomatische Maßnahmen an

Bogotá/Quito. Zehn Personen sind in Ecuador in der Nähe der Grenze zu Peru in einem Massaker ermordet worden. Neun der leblos aufgefundenen Personen sind Kolumbianer, eine ist aus Ecuador.

El Oro ist eine der Provinzen, über die Präsident Daniel Noboa den Ausnahmezustand verhängt hat. Damit sollen die Gewalttaten krimineller Organisationen verringert werden. Ob dies gelingt ist fraglich, wurden doch während des Wochenendes vom 30. November und 1. Dezember in dieser Provinz insgesamt 25 Personen ermordet.

Die Regierung verzeichnete in der Periode zwischen Januar bis Oktober dieses Jahres 4.959 Morde, in der gleichen Zeitspanne des Jahres 2023 waren es insgesamt 6.037.

Die Behörden haben bisher keine genauen Angaben zu den Hintergründen des Massakers vom 1. Dezember machen können. Gemäß lokalen Quellen seien die getöteten Männer am Sonntagmorgen früh im Schlaf angegriffen worden und vermutlich im Auftrag einer regionalen kriminellen Organisation gewesen. Das Massaker sei von Mitgliedern der bewaffneten Organisation Sao-Box verübt worden, die vor allem im granznahen Puerto Bolívar aktiv ist. Es ist davon auszugehen, dass es sich um Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Kontrolle von Einflussgebieten geht.

Das kolumbianische Außenministerium steht in Kontakt mit den Behörden Ecuadors und setzt sich dafür ein, dass die Tatbestände aufgeklärt werden und die Familien der Opfer die konsularischen Dienste beanspruchen können.

Ihnen gefällt, was Sie lesen?

Das freut uns. Unterstützen Sie unsere Arbeit. Regelmäßige Spenden helfen uns, das Projekt amerika21 nachhaltig aufzustellen.

Auch in Kolumbien wurden in den letzten Monaten zahlreiche Massaker verübt, bis zum 3. Dezember waren es im laufenden Jahr gemäß des Friedensforschungsinstituts Indepaz 71 Taten mit 247 getöteten Personen.

Indepaz versteht unter Massaker den beabsichtigten, gleichzeitig stattfindenden Mord an drei oder mehr Personen, die sich in einem Zustand der Wehrlosigkeit befinden, begangen durch den gleichen Autor und unter gleichen Umständen bezüglich Art, Zeit und Ort.

Im Monat November ereigneten sich in Kolumbien sieben Massaker, im Dezember bereits zwei. Im Süden Kolumbiens, im Departamento Nariño, wurden im November drei Massaker mit insgesamt zwölf getöteten Personen registriert. Nariño ist einer der Gegenden, in der zahlreiche bewaffnete Akteure um die Kontrolle der Drogenkorridore kämpfen.

Das letzte Massaker mit vier ermordeten Personen ereignete sich am 2. Dezember in San José de Guaviare, der Hauptstadt des Departamentos Guaviare.