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Arbeitsrechtsreform in Kolumbien: Ein Schritt für gerechtere Bedingungen

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Gustavo Petro freut sich über die Entscheidung im Kongress
Gustavo Petro freut sich über die Entscheidung im Kongress

Bogota. Nach intensiven Wochen der Debatte hat die kolumbianische Abgeordnetenkammer am 17. Oktober 2024 eine umfassende Arbeitsrechtsreform mit 93 Stimmen dafür und 13 dagegen verabschiedet. Die Reform, eine der Hauptinitiativen der Regierung von Gustavo Petro, zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen im Land grundlegend zu verändern. Nun liegt die Herausforderung im Senat, wo die Debatten fortgesetzt werden.

Die Reform umfasst zahlreiche Änderungen, darunter die schrittweise Erhöhung des Zuschlags für die Arbeit an Ruhetagen auf 100 Prozent bis 2027 und die Einführung bezahlter Freistellungen für Arztbesuche, schulische Verpflichtungen und familiäre Notfälle. Auch die Verlängerung des Vaterschaftsurlaubs auf vier Wochen ist ein zentraler Bestandteil der Reform. Damit soll der Weg zu gerechteren Arbeitsverhältnissen geebnet werden, insbesondere für Arbeitnehmer:innen, die bisher kaum Zugang zu solchen Leistungen hatten. Auch Initiativen wie die Förderung eines Programms von Arbeitsverträgen für Opfer des bewaffneten Konflikts sind weitere wichtige Punkte.

Zu den bedeutenden Neuerungen zählen Programme zur Formalisierung von Arbeitsverträgen für Fahrer von Passagier- und Frachttransporten sowie Programme für das erste und letzte Arbeitsverhältnis. Auch wurden Regelungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von SENA-Studierenden eingeführt, die den bisherigen Status als Auszubildende durch reguläre Arbeitsverträge ersetzen sollen.

Die Regierung feierte die Verabschiedung des Gesetzes als einen großen Erfolg für die kolumbianische Arbeiterklasse. Laut der Arbeitsministerin Gloria Ramírez ist die Reform ein entscheidender Schritt hin zu einem Arbeitsmarkt mit mehr Rechten und besseren Arbeitsbedingungen. "Wir freuen uns, dass wir den Weg zu einer gerechteren Arbeitswelt ebnen konnten", so Ramírez nach der Abstimmung.

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Maria Fernanda Carrascal, Abgeordnete des Pacto Histórico, äußerte ihre Begeisterung über die erzielten Fortschritte: "Dies ist ein großer Sieg für die Arbeiter. Es ist eine progressive Reform, die lange verlorene Rechte zurückgibt und insbesondere Frauen bessere Chancen und Einkommensmöglichkeiten bietet."

Neben den vielen Neuerungen gab es jedoch auch einige Streichungen, die insbesondere konservative und oppositionelle Kräfte als Erfolg werteten. Unter anderem wurde der Vorschlag, gleichgeschlechtlichen Adoptiveltern Vaterschafts- oder Mutterschaftsurlaub zu gewähren ebenso wie der Vorschlag zur Erhöhung von Abfindungen bei ungerechtfertigter Entlassung gestrichen.

Die Opposition äußerte Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen der Reform insbesondere auf kleine und mittlere Unternehmen. Der Abgeordnete Juan Espinal warnte, dass die Reform die Schaffung von Arbeitsplätzen gefährden könnte.

Mit dieser Reform sendet die kolumbianische Regierung ein starkes Signal in Richtung sozialer Gerechtigkeit und besseren Arbeitsbedingungen. Nun liegt die Entscheidung im Senat.