Kolumbien zum ersten Mal in der Geschichte in den UN-Menschenrechtsrat gewählt

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Laut der Vertreterin des UN-Hochkommissariats für Kolumbien, Juliette Rivero, kann das Land nun "wichtige Entscheidungen im Bereich der Menschenrechte auf internationaler Ebene beeinflussen"
Laut der Vertreterin des UN-Hochkommissariats für Kolumbien, Juliette Rivero, kann das Land nun "wichtige Entscheidungen im Bereich der Menschenrechte auf internationaler Ebene beeinflussen"

New York/Bogotá. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen(UN) hat Kolumbien mit 175 von 193 Stimmen in den Menschenrechtsrat gewählt.

Menschenrechtsreferent:innen haben die Aufnahme Kolumbiens in dieses Organ als "historisch" für Kolumbien bezeichnet. So zum Beispiel die Vertreterin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Kolumbien, Juliette de Rivero, und die kolumbianische stellvertretende Außenministerin für multilaterale Angelegenheiten, Kandya Obezo Casseres.

Präsident Gustavo Petro begrüßte die UN-Entscheidung und wertete sie als Anerkennung des Engagements seiner Regierung für die Menschenrechte. Der Beschluss der UN sei das Ergebnis eines "echten Wandels" in der Haltung Kolumbiens zu den Menschenrechten durch seine Regierung.

"Deshalb werden wir verfolgt: Die Kräfte in unserem Land, die an Blut und Barbarei gewöhnt sind, wollen diesen Fortschritt nicht", kommentierte Petro in seinen sozialen Netzwerken.

Das südamerikanische Land wird vom 1. Januar 2025 bis Dezember 2027 einen der 47 Sitze im UN-Menschenrechtsrat in Genf einnehmen. Als Vollmitglied wird Kolumbien stimmberechtigt sein. Vertreten wird das südamerikanische Land durch den renommierten Menschenrechtsanwalt Gustavo Gallón.

Rivero betonte, dass die Mitgliedschaft im UN-Menschenrechtsrat "sehr wichtig" sei. Kolumbien habe dadurch die Möglichkeit, bedeutende Entscheidungen im Bereich der Menschenrechte auf internationaler Ebene zu beeinflussen. "Deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass Kolumbien dabei ist."

Auch Obezo sieht in der Teilnahme Kolumbiens an dem Menschenrechtsorgan eine "unschätzbare Gelegenheit, auf die Förderung der Gültigkeit und Gewährleistung der Menschenrechte in der ganzen Welt Einfluss zu nehmen."

Kolumbien werde sich für Schlüsselthemen einsetzen, so Obezo. Sie nannte "den Schutz und die Verteidigung der menschlichen Vielfalt, insbesondere der Geschlechter, der indigenen und afrostämmigen Bevölkerung und anderer gefährdeter Gruppen, die Beteiligung der Zivilgesellschaft im Rat, den Schutz der Arbeit von Menschenrechtsverteidigern und Sozialaktivisten". Ein Anliegen Kolumbiens seien auch menschenrechtsrelevante Fragen der Drogen- und Umweltpolitik.

Im UN-Menschenrechtsrat gibt es weitere progressive Staaten wie Bolivien und Mexiko, mit denen Kolumbien gemeinsame Themen haben dürfte.

Der 2006 gegründete Rat ist das wichtigste zwischenstaatliche Gremium für Menschenrechte. Er befasst sich unter anderem mit schweren Menschenrechtsverletzungen weltweit und spricht Empfehlungen dazu aus.