Verfolgungsjagd auf Migranten in Chiapas endet tragisch: sechs Tote und zehn Verletzte

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Menschenrechtsorganisationen in Mexiko fordern Ende der Militarisierung nach Tod von sechs Migranten
Menschenrechtsorganisationen in Mexiko fordern Ende der Militarisierung nach Tod von sechs Migranten

Tuxtla Gutiérrez. Soldaten haben in der Nacht vom ersten auf den zweiten Oktober an der Küste von Chiapas einen Lastwagen verfolgt, der sich zuvor einer Straßenkontrolle entzog. Nachdem die Militärs zahlreiche Schüsse auf den Lastwagen abgaben, verunfallte dieser in der Grenzregion zwischen Villa Comaltitlán und Huixtla. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums starben vor Ort vier Migranten, zwölf weitere erlitten zum Teil lebensgefährliche Schussverletzungen, an denen zwei im Krankenhaus von Huixla erlagen.

Zwei Soldaten, welche die Schüsse abgegeben haben sollen, seien den Untersuchungsbehörden am Mittwoch überstellt worden, so das Verteidigungsministerium. Die Soldaten gaben an, sie hätten "zwei Schüsse" gehört und anschließend das Feuer auf die vermeintliche Gruppe der organisierten Kriminalität erwidert.

Die Bundesstaatsanwaltschaft stellte sich hinter die Version der Militärs und präzisierte am Donnerstag, bei den Verstorbenen handle es sich um je eine Person aus Honduras, El Salvador und Peru sowie drei aus Ägypten. Unter den Verletzten befinden sich Migranten aus Kuba, Nepal, Pakistan, Indien sowie ein Minderjähriger und eine schwer verletzte Frau aus Ägypten.

Kirchliche und zivile Organisationen kritisierten den tödlichen Vorfall als Konsequenz der Militarisierung der inneren Sicherheit und der Migrationspolitik Mexikos. Diese Tragödie sei kein Einzelfall, sondern "eine Folge der verstärkten Präsenz von Streitkräften an der Südgrenze des Landes", heißt es in einer Erklärung des Bischöflichen Kommission für Sozialpastoral von Chiapas.

Auch die 20 Menschenrechtsorganisationen im Kollektiv "Frontera Sur" fordern von der neuen mexikanischen Regierung unter Claudia Sheinbaum eine Migrationspolitik, welche die exzessive Anwendung von Gewalt beendet und die Menschenrechte der Migranten respektiert.