Quito. Fünf Mitgliedsorganisationen des "Koordinationskomitees der Organisationen für die Einheit der Linken" in Ecuador haben sich mit Blick auf die Wahlen im kommenden Februar auf eine programmatische Einheit und die Erarbeitung von Lösungen für die Krise des Landes geeinigt.
Keine Einigung erzielten die Parteien Revolución Ciudadana, Pachakutik, Reto, das Centro Democrático und die Sozialistische Partei dagegen in der Frage der Bildung eines Wahlbündnisses mit einer gemeinsamen Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen.
Wie ihre Delegierten am Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekannt gaben, beschränkt sich das erzielte Abkommen darauf, einen Regierungsplan für den Fall zu erstellen, dass eine der Parteien die Regierung übernimmt.
"Diese Arbeit war mühsam, aber nicht unmöglich. Es ist ein großer Erfolg in der Geschichte des Landes. Wir haben in Einigkeit gearbeitet und einen Regierungsplan ausgearbeitet, der ein Mindestmaß an Vereinbarungen und Übereinstimmungen enthält", erklärte der indigene Anführer Samuel Lema, als er das Acht-Punkte-Dokument vorstellte. Es beinhalte eine "Strategie und ein programmatisches Abkommen für Frieden, Sicherheit und den Schutz von Leben und Eigentum in all seinen Formen". Lema rief die Beteiligten zu einem "Nichtangriffspakt" und zur Einhaltung der getroffenen Entscheidungen auf.
Die einzelnen Punkte beziehen sich auf Vereinbarungen für die produktive Entwicklung, die wirtschaftliche Wiederbelebung und den Abbau von Ungleichheiten, für ein menschenwürdiges Leben und einen integralen sozialen Schutz. Außerdem sind die ländliche Entwicklung, die Ernährungssouveränität und Schutz der Agrarökologie sowie die familiäre und kleinbäuerliche Landwirtschaft berücksichtigt. Staatliche und private Korruption und Steuerhinterziehung sollen bekämpft werden.
Darüber hinaus wurden Vereinbarungen für den ökologischen Übergang zu einem post-extraktivistischen Land im Kontext der Klimakrise und für die Arbeit an einer interkulturellen Gesellschaft der Information und des überlieferten Wissens getroffen. Weitere Punkte betreffen den Schutz von Migranten, Geflüchteten und Asylbewerbern.
Außerdem schlagen sie die Wiederherstellung einer Außenpolitik der Achtung des Selbstbestimmungsrechts der Völker vor.
Im Februar 2025 werden ein Staatsoberhaupt, ein Vizepräsident, 151 Abgeordnete für die Nationalversammlung und fünf Abgeordnete für das Andenparlament gewählt. Sie werden für den Zeitraum 2025-2029 im Amt sein und diejenigen ersetzen, die ihr Amt ausnahmsweise 2023 angetreten haben, nachdem der damalige Präsident Guillermo Lasso die Auflösung der Regierung verfügt hatte.
Der amtierende Präsident Daniel Noboa tritt für seine Wiederwahl an.