Kolumbien / Militär

Kolumbien: Öffentliche Geständnisse von Ex-Soldaten zu Falsos Positivos

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Öffentlich Rede und Antwort stehen: Sargento William Andrés Capera bei seiner Aussage in Dabeiba
Öffentlich Rede und Antwort stehen: Sargento William Andrés Capera bei seiner Aussage in Dabeiba

Dabeiba, Antioquia. Acht ehemalige Militärangehörige haben ihre Beteiligung an der Ermordung von 49 Menschen im Departamento Antioquia während der Regierungszeit von Präsident Álvaro Uribe zugegeben.

Die Männer sagten in einer öffentlichen Anhörung zur "Anerkennung der Wahrheit" vor der Sonderjustiz für den Frieden (Justicia Especial para la Paz, JEP) und Familienangehörigen der Opfer über die außergerichtlichen Hinrichtungen, auch bekannt als "Falsos Positivos", aus. Sie bekannten sich als Hauptverantwortliche für das Verschwindenlassen und die Tötung von 49 Menschen zwischen 2002 und 2006 in Dabeiba. Die Opfer wurden von den Streitkräften als "im Kampf Gefallene" präsentiert und auf dem Friedhof Las Mercedes in der Gemeinde Dabeiba (Antioquia) begraben.

Die Männer, die wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit angeklagt sind, gehörten dem Konterguerillabataillon Nr. 79 an.

Zwei Ex-Militärs, die mit ihnen zusammen angeklagt wurden, haben ihre Verbrechen nicht anerkannt, so dass die Verfahren gegen sie gesondert fortgesetzt werden.

Das Gericht wies darauf hin, dass 17 weitere Angehörige der Sicherheitskräfte, die an den Morden und dem gewaltsamen Verschwindenlassen auf den Friedhöfen von Dabeiba, Ituango und Carepa beteiligt waren, ebenfalls an der Anhörung teilnahmen. Diese hätten gegenüber der JEP ausgesagt und zählten nicht zu den Hauptverantwortlichen.

Die öffentliche Anhörung wurde auf Ersuchen der Opferangehörigen in Dabeiba abgehalten, als Akt der symbolischen Wiedergutmachung für den Schaden, den diese Verbrechen ihnen, ihren Familien, Gemeinschaften und ihrem Gebiet zugefügt haben, so das Gericht.

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Angehörige der Opfer bei der Anhörung eines der Verantwortlichen
Angehörige der Opfer bei der Anhörung eines der Verantwortlichen

Teresita Zapata, Mutter eines der Opfer, sagte: "Dies ist eine Kraft und ein Licht der Hoffnung für uns, für die Opfer, die sich danach sehnen, die Wahrheit über ihre Söhne, Brüder und verschwundenen Eltern zu erfahren, die immer noch an dunklen Orten sind, wo sie nicht hingehören."

Der vorsitzende Richter Richter Roberto Carlos Vidal, erklärte zum Ermittlungsprozess in dem Fall: "Zusammen mit der Rechtsmedizin und der Staatsanwaltschaft ist es uns auch gelungen, eine Exhumierung durchzuführen und die Überreste vieler Menschen zu finden. Wir konnten mehrere Personen identifizieren, eine technisch schwierige Aufgabe, die den Schmerz der Familien, die nach ihnen gesucht haben, etwas gemildert hat."

Neben den Familien der Opfer, Richtern und ehemaligen Soldaten waren bei der Anhörung unter anderem der Hohe Kommissar für den Frieden, Danilo Rueda, Justizminister, Néstor Osuna, und Verteidigungsminister, Iván Velázquez, anwesend.

In der Regierungszeit von Uribe (2002-2010) ermordeten Soldaten Zivilpersonen, die sie als im Kampf gefallene Guerillaangehörige ausgaben, um "Erfolge im Kampf gegen die Terroristen" zu präsentieren, Quoten zu erfüllen und Prämien zu erhalten. Einem Untersuchungsbericht der JEP zufolge ist die Armee im Zuge der sogenannten Falsos Positivos (Falsche Positive) für den Tod von mindestens 6.402 Zivilist:innen verantwortlich.