Paris. In der französischen Hauptstadt sind die weiteren Verhandlungen des Ausschusses der Vereinten Nationen über einen Vertrag zur Beendigung der weltweiten Plastikverschmutzung eröffnet worden. Auch Kuba beteiligt sich daran.
Dieser zwischenstaatliche Verhandlungsausschuss für Kunststoffe (INC-2) hat die Aufgabe, den ersten internationalen, rechtsverbindlichen Vertrag über die Verschmutzung durch Kunststoffe weltweit, also auch in den Meeren, auszuarbeiten. Dieser soll bis Ende 2024 beschlossen werden, doch gehen die Ziele noch weit auseinander.
Auf dem ersten Treffen vor sechs Monaten in Uruguay drängten einige Länder auf globale Mandate, andere auf nationale Lösungen und wieder andere auf beide Varianten. Voraussichtlich wird das Abkommen sowohl mögliche Verpflichtungen mit Optionen für rechtsverbindliche und freiwillige Maßnahmen enthalten, die den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen abdecken werden. Die Länder beauftragten das UN-Umweltprogramm (UNEP) mit der Einberufung und Leitung dieses INC-Prozesses.
Die Zeitspanne für Vertragsverhandlungen dieser Komplexität ist nun extrem kurz, und daher sei es nach Ansicht von Experten in dieser zweiten Sitzung von entscheidender Bedeutung, dass Entscheidungen über die Ziele und den Umfang des Vertragstextes getroffen werden, etwa darüber, auf welche Art von Kunststoffen fokussiert werden soll. Doch bei über 2.000 Teilnehmern, darunter Regierungsvertreter und Beobachter aus fast 200 Ländern, ist dies eine schwierige Aufgabe.
Auch Kuba nimmt an diesem Verhandlungstreffen teil und brachte aufgrund seiner Betroffenheit als Inselstaat seine Besorgnis über die Umweltverschmutzung durch Plastik insbesondere der Meere zum Ausdruck und wies auf den notwendigen Technologietransfer in Länder des Globalen Südens hin.
Der kubanische Delegierte Jorge Álvarez vom Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Umwelt (Citma) beschrieb auch die Gefahren in den Ozeanen aufgrund der Zersetzung einiger Sorten von Plastik, die gesundheitsschädliche chemische Substanzen freisetzen. Er betonte, dass Kuba sich bereits auf das Problem konzentriere und an Lösungen arbeite. Beschlüsse zur Behebung der Probleme müssten auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen werden.
Álvarez, Generaldirektor des Amtes für Umwelt Regulierungs- und Umweltsicherheitsamtes im Citma, berichtete auch, dass von der Nationalversammlung Kubas bereits ein Gesetz verabschiedet worden ist, mit dem ein nationaler Plan zur Verringerung die Verwendung von Einwegplastik ausgearbeitet und außerdem die Effizienz der Abfallentsorgung und des Recyclings erhöht werden solle.