Venezuela übergibt Ölförderstandort an Sozialfonds für Arbeiter:innen

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Maduro bei der Übergabezeremonie des Standorts “Cacique Chaima” am 4. Mai
Maduro bei der Übergabezeremonie des Standorts “Cacique Chaima” am 4. Mai

Morichal, Venezuela. In Venezuela soll eine der wichtigsten Ölförderanlagen künftig ihre Gewinne an den Nationalen Fonds für Sozialleistungen (Fondo Nacional de Prestaciones Sociales) abliefern, der 2021 geschaffen wurde und aus dem Sozialleistungen für Arbeiter:innen bezahlt werden.

Präsident Nicolás Maduro sagte anlässlich einer feierlichen Zeremonie in Morichal im östlichen Bundesstaat Monagas, die Erholung der Ölindustrie müsse den Arbeiter:innen zugutekommen.

Künftig wird die "Macolla Cacique Chaima", eine riesige Förder- und Produktionsanlage mit 50 Bohrlöchern auf einer Fläche von 4,6 Hektaren in Morichal, ihre Gewinne direkt in die staatliche Sozialversicherung einzahlen. Mit einer Produktion von 9.000 Fässern Röhöl pro Tag erwirtschaftet der Standort gegenwärtig rund 25 Millionen US-Dollar im Monat.

Die Umwidmung der Gewinne sei Teil eines "Plans zur Wiederherstellung der Energieproduktion des Landes und zur Umwandlung all dieser Einnahmen in soziale Leistungen", sagte Maduro. "Mit unserem eigenen Investitions- und Arbeitsmodell, mit unserer Wissenschaft, mit unseren Fachleuten und Arbeitern werden wir die Produktionskapazität der venezolanischen Erdölindustrie schrittweise und endgültig wiederherstellen, um diesen Reichtum in den Dienst des Volkes, des Rechts auf Arbeit, auf Lohn, auf Gesundheit, auf Bildung, auf Wohnung und Nahrung zu stellen", gab der Staatschef sich optimistisch.

Insgesamt scheint sich Venezuelas Ölindustrie tatsächlich zu erholen. Im März wurden durchschnittlich 754.000 Fässer pro Tag gefördert. Auf dem Höhepunkt der US- Sanktionspolitik gegen Venezuela und der Corona-Pandemie im Jahr 2020 war die Produktion zwischenzeitlich auf nur 337.000 Fässer pro Tag gefallen.

Venezuela verfügt über die größten nachgewiesenen Erdölreserven der Welt. Die Wirtschaft des Landes hängt traditionell stark von den Exporterlösen aus dem Ölgeschäft ab, weshalb die umfassende Blockade der USA gegen den venezolanischen Ölsektor in den letzten Jahren große volkswirtschaftliche Schäden verursacht hat.