Internationales Forum in Kuba zur Pflege und Fürsorge

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Internationales Forum "Aktuelle Herausforderungen für die Pflege. Demografische Dynamik und Politik"
Internationales Forum "Aktuelle Herausforderungen für die Pflege. Demografische Dynamik und Politik"

Havanna. Das internationale Forum "Aktuelle Herausforderungen für die Pflege. Demographische und politische Dynamiken" hat die Aufmerksamkeit auf die drängenden Probleme im Bereich der Pflege gelenkt. Vertreter aus verschiedenen Bereichen waren sich einig, dass eine umfassende Transformation notwendig ist, um Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen und die Belastungen der Pflege gerecht zu verteilen.

Das Forum, organisiert vom Clasco (Lateinamerikanischer Rat für Sozialwissenschaften), fand vom 25. bis 27. April an der Universität von Havanna statt. Es brachte Expertinnen, Forschende, politische Entscheidungsträger und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammen, um das Thema der Pflege in Lateinamerika und der Karibik zu diskutieren.

Die Teilnehmenden vertraten einhellig, dass Fragen in der Pflege eine geschlechtergerechte, ganzheitliche und integrative Perspektive erfordern. Es wurde betont, dass Pflege ein universelles Recht darstellen sollte. Dieses sollte nicht nur auf ältere Menschen beschränkt sein, sondern auch Kinder und andere vulnerable Gruppen umfassen. Die bestehenden Ungleichheiten und Lücken im Pflegesystem wurden kritisiert.

Die Hauptlast der Pflege läge immer noch auf Frauen, was eine zentrale Ursache für die bestehende Geschlechterungleichheit sei. Zum Beispiel haben Frauen, die sich um die Pflege kümmern, weniger Möglichkeiten für Bildung, eine akademische Ausbildung oder einen Einstieg in den Arbeitsmarkt.

In der Diskussion kam die Überzeugung zum Ausdruck, dass eine kulturelle Transformation notwendig ist, bei der alle Beteiligten erkennen, dass Pflege eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung ist. Das traditionelle Rollenverständnis in Bezug auf Pflege sollte überwunden werden, um die Rechte der Frauen zu schützen und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Es wurden Strategien gefordert, die Männer und Frauen gleichermaßen in die Pflege einbeziehen und die ihnen Zeit und Ressourcen bieten, um diese Aufgabe zu erfüllen.

Als Möglichkeiten für eine Veränderung der Situation wurden Freistellungen, die Schaffung von Kinderbetreuungszentren oder Zentren für pflegebedürftige ältere Menschen genannt.

Das internationale Forum zur Pflege endete mit dem Appell, die Verantwortung für dieses wichtige Thema zu demokratisieren und Frauen von der übermäßigen Last zu befreien, die ihre persönlichen und beruflichen Projekte behindert. Karina Batthyány, Geschäftsführerin von Clasco, betonte, dass der Wandel darin bestünde, das Thema nicht mehr nur ausschließlich im Rahmen von Blutsverwandtschaft und auf häuslicher Ebene zu diskutieren. Es sollte Angelegenheit aller sein und damit auch auf die Tagesordnung der öffentlichen Politik gesetzt werden.