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Präsidenten von Brasilien und der Ukraine reden über Suche nach Frieden

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Lula und Selenskyj bei der Videokonferenz am Donnerstag
Lula und Selenskyj bei der Videokonferenz am Donnerstag

Brasília/Kiew. Brasiliens Präsident Lula da Silva und der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, haben am Donnerstag per Videoschaltung über den Krieg und die Suche nach Frieden gesprochen.

Eine Erklärung der brasilianischen Regierung im Anschluss bestätigte erneut die Bereitschaft Lulas, "sich an allen Bemühungen zu beteiligen, eine Gruppe von Nationen zusammenzubringen, die in der Lage sind, mit beiden Seiten des Konflikts zu sprechen, um den Frieden zu befördern".

Bei dem Telefonat habe Lula betont, dass "Brasilien die territoriale Integrität der Ukraine verteidigt" und deshalb für die jüngste UN-Resolution gestimmt habe. Er verwies auch auf Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands und der USA in diesem Zusammenhang. Bei seinem Besuch im nächsten Monat in Peking wolle er den Konflikt ebenfalls erörtern, wie er auch Gespräche mit Russland führe.

Einen Tag vor dem Telefonat zwischen Lula und Selenskyj trafen sich der brasilianische Außenminister Mauro Vieira und sein russischer Amtskollegen Sergej Lawrow am Rande der Konferenz der G20-Außenminister in Neu-Delhi, Indien.

In einem Tweet schrieb Lula, er habe bei dem Videomeeting dem Präsidenten der Ukraine gesagt: "Krieg kann für niemanden von Interesse sein." Er hoffe, "dass es keine weiteren Todesopfer gibt und dass eine Politik des Dialogs etabliert werden kann".

Der Präsident der Ukraine schrieb auf seinem Twitter-Account: "Ich hatte ein Telefonat mit dem Präsidenten von Brasilien. Bedankte mich für die Unterstützung unserer @UN Resolution. Wir haben betont, wie wichtig es ist, den Grundsatz der Souveränität und der territorialen Integrität der Staaten zu wahren. Wir haben auch über diplomatische Bemühungen gesprochen, um den Frieden in der Ukraine und in der Welt wiederherzustellen."

Der linksgerichtete brasilianische Staatschef hatte sich bereits mehrfach für die Bildung einer Gruppe von Ländern eingesetzt, die eine friedliche Lösung des Krieges vermitteln könnten (amerika21 berichtete).

Lula lehnte es ab, der Ukraine Munition aus deutscher Produktion zu liefern, über die Brasilien verfügt, und beharrt auf der strikten Neutralitätspolitik des südamerikanischen Landes. Diese Position vertrat er ungeachtet seiner Aussage, dass Russland mit seinem Einmarsch in ein souveränes Land einen Fehler gemacht habe. Brasiliens Staatschef hatte ebenso vertreten, dass am Krieg in der Ukraine Selenskyj und der Westen eine Mitschuld tragen.