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Brasilien: Tote und Vermisste nach Starkregen in São Paulo

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Das Viertel Itatinga, bekannt als Topolândia, an der Nordküste von São Paulo, ist massiv von dem Starkregen betroffen
Das Viertel Itatinga, bekannt als Topolândia, an der Nordküste von São Paulo, ist massiv von dem Starkregen betroffen

São Paulo et al. Nach heftigen Regenfällen ist es im Bundesstaat São Paulo zu Erdrutschen und Überflutungen gekommen. 48 Menschen verloren dabei ihr Leben, mindestens 40 Personen werden vermisst. Mehr als 700 Menschen sind von Obdachlosigkeit betroffen.

Durch den Starkregen gab es zahlreiche Schäden, Straßen waren blockiert, die Wasser- und Energieversorgung beeinträchtigt. Die Bergungs- und Rettungsarbeiten laufen weiter. Rettungsteams aus Polizei, Feuerwehr und Militär evakuierten bereits über 1.700 Menschen. Die Suche nach Vermissten wird fortgesetzt.

Über Twitter äußerte sich Präsident Luiz Inácio Lula da Silva seine Solidarität mit den betroffenen Menschen und versprach neben Rettungs- und Nothilfemaßnahmen auch finanzielle Mittel für den Wiederaufbau der Städte und Munizipien. Alle Regierungsebenen würden sich zusammenschließen, um nach Vermissten zu suchen, Straßen, Energie- und Telekommunikationsverbindungen in der Region wiederherzustellen, so Lula.

Der Präsident besuchte am Montag gemeinsam mit mehreren seiner Minister:innen die von den Regenfällen betroffenen Regionen und traf dort auch mit örtlichen Regierungs- und Behördenvertretern zusammen.

Das Gesundheitsministerium will Medikamente und weitere benötigte Hilfsgüter in die Regionen schicken. Der Minister für soziale Entwicklung, Wellington Dia, kündigte an, die Opfer so schnell wie möglich mit dem Familienhilfeprogramm "Bolsa Família“ zu unterstützen. Der Gouverneur von São Paulo, Tarcísio de Freitas, teilte mit, ein Feldkrankenhaus der Marine mit einer Kapazität von 300 Betten zu errichten.

Das Ministerium für institutionelle Beziehungen kritisierte indes die von der Vorgängerregierung unter Jair Bolsonaro hinterlassenen Strukturen zur Katastrophenvorsorge und -versorgung. Diese seien abgebaut worden und hätten kaum finanzielle Mittel gehabt. "Wir müssen die Unterstützung wiederherstellen, die der Bund den Ländern und Gemeinden immer gegeben hat", sagte Minister Alexandre Padilha.

Die Regierung von São Paulo spricht von einer der größten Tragödien in der Geschichte des Bundesstaates. Es sei die höchste Regenmenge, die jemals in Brasilien gemessen wurde. Besonders die nördliche Küstenregion des Bundesstaates ist von den extremen Regenfällen betroffen. Auch die Metropole São Paulo hatte mit Überflutungen zu kämpfen.