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Staatschefs von Kuba und Mexiko vereinbaren verstärkte Kooperation

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Miguel Diáz-Canel und Andrés Manuel López Obrador in Mexiko Stadt
Miguel Diáz-Canel und Andrés Manuel López Obrador in Mexiko Stadt

Mexiko Stadt/Havanna. Nach seinem offiziellen Besuch in Mexiko am vergangenen Wochenende ist der kubanische Präsident wieder nach Havanna zurückgekehrt. Im Zentrum der zweitägigen Visite standen neben politischen Gesprächen mit seinem mexikanischen Amtskollegen die Vertiefung der Kooperation im Gesundheitsbereich sowie der Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Bei seiner Ankunft am Flughafen von Campeche wurde Miguel Diáz-Canel von Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador (Amlo) empfangen. Noch vor Ort bekräftigten beide Staatschefs die engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten und äußerten ihren Wunsch zum Ausbau der bilateralen Kooperation.

In einer folgenden Zeremonie wurde Diáz-Canel mit dem Orden Mexicana del Águila Azteca ausgezeichnet. Im Mai vergangenen Jahres hatte López Obrador bei seinem Besuch auf Kuba eine Auszeichnung erhalten.

Als ein Höhepunkt der Staatsvisite galt der Besuch von kubanischem medizinischem Personal in dem Instituto Mexicano del Seguro. Gegenwärtig sind knapp 500  Ärztinnen und Ärzte aus Kuba in Mexiko tätig. Nach Einschätzung von politischen Beobachtern dürfte die Ausweitung der Kooperation auf diesem Gebiet eines der Ziele der Reise gewesen sein.

Ein Thema der wirtschaftlichen Agenda war die Fortsetzung der Lieferung von Schotter aus Kuba für das im Bau befindliche mexikanische Eisenbahnprojekt Tren Maya. Im Januar lieferte Kuba die ersten 20.000 Tonnen des Baumaterials an Mexiko.

Außenpolitisch bedeutsam dürften für den kubanischen Präsidenten die Aussagen von López Obrador zur seit über 60 Jahren anhaltenden US-Blockade gegen den karibischen Inselstaat gewesen sein. Dieser verurteilte nicht nur die unilateralen Sanktionen gegen die Karibikinsel, sondern kündigte zudem an, sich auch künftig aktiv für die Aufhebung der Blockade einzusetzen.

Im Übrigen verständigten Amlo und Díaz-Canel sich auf ein Gipfeltreffen der fortschrittlich regierten lateinamerikanischen Länder. Hierüber informierte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard im Anschluss an die Gespräche. Zunächst sollten Länder wie Kolumbien, Argentinien, Chile, Brasilien, Honduras, Bolivien und Venezuela eingeladen werden. Ebrard stellte jedoch klar, dass die vollständige Liste noch nicht fertiggestellt sei

Als Ziel der Zusammenkunft werden Vereinbarungen unter anderem über Nahrungsmittelsicherheit, Inflation, Regeln im Gesundheitsbereich und den Kauf von Medikamenten angegeben.

Ebrard wies darauf hin, dass es seit vielen Jahren keinen solchen ideologischen Gleichklang der größten Volkswirtschaften Lateinamerikas ‒ Mexiko, Argentinien und Brasilien ‒ gegeben habe. Dazu kämen noch die anderen Länder mit fortschrittlichen Programmen. Warum machen wir also nicht eine gemeinsame Agenda mit konkreten Dingen? Wir wollen keine politische Erklärung, wenn das gewollt wird, ist das in Ordnung, aber mit konkreten Dingen", sagte der Außenminister Mexikos.