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Brasilien und USA: "Gemeinsam für Demokratie und Klimaschutz"

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Biden begrüßt Lula vor dem Weißen Haus
Biden begrüßt Lula vor dem Weißen Haus

Washington. Der brasilianische Staatspräsident Inácio Lula da Silva und US-Präsident Joe Biden haben "gemeinsame Anstrengungen zur Verteidigung der Demokratie" und des Amazonas-Regenwaldes vereinbart.

Aus Anlass von Lulas Antrittsbesuchs in Washington erklärte Biden den Willen der USA zur Beteiligung am Amazonasfonds und stellte dafür zunächst 50 Millionen US-Dollar in Aussicht. Zudem sollen andere G7-Länder für einen finanziellen Beitrag gewonnen werden.

Obwohl die brasilianische Seite laut Nachrichtenportal UOL auf größere Zusagen Bidens gehofft hatte, begrüßte Lula das Engagement der USA und stellte fest: "Wir wollen den Amazonaswald weder in ein Heiligtum der Menschheit verwandeln noch auf unsere Souveränität über die Region verzichten. Aber wir wollen zusammen mit der Wissenschaft der ganzen Welt herausfinden, wie das Amazonasgebiet bewahrt werden und wie unsere reiche Biodiversität das Leben der Leute dort verbessern kann.“

Lula forderte erneut eine neue "globale Regierungsordnung" (governança global) und kritisierte die Mechanismen des UNO-Sicherheitsrats, an dem mehr Länder aus dem Globalen Süden beteiligt werden müssten, um die für Klima und Sicherheit wichtigen Entscheidungen auf weltweiter Ebene angemessen treffen zu können.

Im Hinblick auf den russisch-ukrainischen Konflikt drängte Lula auf eine Beendigung des Krieges. Er schlug erneut vor, die beiden Seiten mit Hilfe verschiedener vermittelnder Länder an den Verhandlungstisch zu bekommen.

Lula wurde im zweiten Teil des Gesprächs unter anderen von seinen Minister:innen für Äußeres, Umwelt und ethnische Gleichstellung begleitet, womit auch Themen zur Sozial- und Energiepolitik angesprochen wurden.

Vor dem Treffen mit Biden, das mit insgesamt mehr als 1,5 Stunden deutlich länger als geplant dauerte, hatte Lula mit Senator Bernie Sanders gesprochen, der zum linken Flügel der Demokratischen Partei gehört. Auch Sanders begrüßte eine stärkere Partnerschaft zwischen den USA und Brasilien, um die gemeinsamen globalen Herausforderungen, einschließlich der Bedrohung der Demokratie durch die Rechte, zu meistern.