EZLN und weitere indigene Gruppen in Mexiko solidarisch mit Lützerath-Aktivist:innen

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Zapatistas mit Transparent: "Lützerath lebt, lebt, lebt. Der Kampf geht weiter"
Zapatistas mit Transparent: "Lützerath lebt, lebt, lebt. Der Kampf geht weiter"

Chiapas/Oaxaca. Die selbstverwaltete Regierung der elften Gemeinde der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) hat der Klimabewegung von Lützerath ihre Solidarität bekundet. Sie begrüßte den Widerstand der Aktivist:innen, "die seit dem 2. Januar 2023 mit neuen Polizeiansätzen konfrontiert sind". Die Zapatistas klagen darüber, dass die Polizei die Klimaaktiven vertreiben will, um Platz für den Energiekonzern RWE zu schaffen.

Die EZLN begrüßte die Bemühungen der deutschen Aktivist:innen, sich dem Unternehmen zu widersetzen, "indem sie Gemeinschaftsräume gebaut und verwaltet haben". Auch den Bau von Baumhäusern und Barrikaden, die Besetzung der durch Zwangsumsiedlung verlassenen Wohnungen, die Veranstaltung von Kulturfestivals, "um auf die Verteidigung des Gebiets aufmerksam zu machen".

Solidarische Grüße haben die Klimaaktiven in Lützerath auch von der Vereinigung der indigenen Organisationen des Isthmus von Tehuantepec (APIIDTT) bekommen. In einer Mitteilung berichten sie darüber, dass sie in diesem Jahr während ihrer Rundreise in Deutschland "Für das Wasser und das Leben", den "Kampf um Lützerath" kennengelernt haben.

"Im September 2022 haben wir im Rahmen der Karawane für den Globalen Süden Erfahrungen mit Menschen geteilt, die in diesem Dorf leben und Widerstand leisten", teilt die APIIDTT mit.

"Von dieser Ecke des Bundesstaates Oaxaca aus äußern wir unsere tiefste Solidarität gegen die Akte der Repression, Einschüchterung und Vertreibung, denen die Verteidiger:innen des Dorfes im Widerstand, Lützerath, Deutschland, derzeit ausgesetzt sind", heißt es in der Mitteilung weiter.

Auch die APIIDTT macht RWE für die Umweltzerstörung durch die Ausweitung seiner Braunkohleabbaugebiete verantwortlich. Sie versteht die Lützerath-Widerständler:innen als "soziale Subjekte, die sich weigern, nach den Launen der endlosen Kapitalakkumulation zu verschwinden."

Die indigene Organisation erinnert an den Widerstand des "Hambi-Waldes" sowie an die 300 deutschen Dörfer, "die durch Kohleabbau verschwunden sind", weil sie wie Lützerath von denselben Bergbauinteressen bedroht sind.

"Aus der Region des Isthmus von Tehuantepec sagen wir euch, dass euer Kampf für die Verteidigung des Territoriums (der ein Kampf gegen dessen Umwandlung in eine Ware ist) gegen die vom Kapital und dem Staat aufgezwungene Entwicklungslogik auch unser Kampf ist", heißt es abschließend in dem Kommuniqué.