Bogotá. Das kolumbianische Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung hat die Kampagne "Salvemos la selva" (Rettet den Wald) ins Leben gerufen. Bäuerliche und indigene Gemeinschaften werden aufgefordert, den Wald zu schützen und das unkontrollierte Abbrennen von Wald sowie die Abholzung im Zusammenhang mit der Viehwirtschaft zu reduzieren.
Die zuständige Ministerin, Susana Muhamad, rief alle Gemeinschaften, speziell diejenigen des "Bogens des Amazonas", welche im Süden des Departamentos Meta und in den Departamentos Caquetá, Guaviare und Putumayo leben, dazu auf, sich für den Erhalt von Waldflächen einzusetzen.
Gemäß der Mitteilung des Ministeriums wurden in den letzten 21 Jahren mehr als drei Millionen Hektar Wald abgeholzt, davon 1,8 Millionen im Amazonasgebiet. Laut Zahlen des Instituts für Hydrologie, Meteorologie und Umweltstudien (IDEAM) fallen 60 Prozent aller Rodungen eines Jahres auf die Monate Dezember bis März.
"Wir hoffen weiterhin eine Wirtschaft aufzubauen, die mit der Biodiversität, die mit dem Schutz und der Rettung des Waldes ein Beispiel für die Welt ist. Wir wollen, dass die Bauernschaft, die viele Jahre im Stich gelassen wurde, im Zentrum steht. Wir wollen mit ihnen zusammenarbeiten, wir sind dabei, die Ressourcen zu beschaffen und wir hören ihnen zu, um in diesem Prozess vorwärtszukommen", sagte Muhamad.
Die Ministerin bedankte sich bei den Gemeinschaften des Amazonas, die sich den Vereinbarungen im Rahmen der Nationalen Strategie der Eindämmung der Abholzung angeschlossen haben. "Es ist an der Zeit zusammenzuarbeiten und der Welt zu zeigen, dass wir den Wald retten und zum Wohlergehen der Bauernschaft beitragen können", führte Muhamad weiter aus.
Die Ministerin erklärte in einem Interview mit Radio Marandua, dass die Kampagne "Salvemos la selva" eine lokale Kommunikationskampagne sei. Deren Ziel sei es, die Bauern zu informieren sowie mit Vereinbarungen zu motivieren, den Wald zu pflegen. Dafür werden Anreize geschaffen, um eine Abholzung zu vermeiden. Bedeutsam sei es, dass die Bauern auf ihrem Land bleiben können, rechtlich ausreichend abgesichert werden und aus der Pflege des Waldes ein Einkommen generieren können.
Muhamad mahnte, dass es wichtig sei, dass Umweltthemen in die Friedensdialoge einfließen. Auch müssten die Akteure, welche illegale Abholzungen finanzieren, durch die Staatsanwaltschaft zur Rechenschaft gezogen werden. Für die Regierung von Präsident Gustavo Petro hat der Schutz des Amazonasgebietes hohe Priorität (amerika21 berichtete).