Windpark in Mexiko gestoppt: Gemeinde Unión Hidalgo erkämpft Rückgabe ihres Landes

mexiko_windpark_la_venta.jpg

La Venta, einer von mehreren Windparks in Oaxaca. Die Gemeinde Unión Hidalgo konnte das Projekt auf ihrem Land verhindern
La Venta, einer von mehreren Windparks in Oaxaca. Die Gemeinde Unión Hidalgo konnte das Projekt auf ihrem Land verhindern

​​​​​Unión Hidalgo, Oaxaca. Die im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca gelegene Gemeinde Unión Hidalgo hat einen historischen Sieg errungen. Mitte November hat ein Gericht die Verträge, mit denen die Firma Desarrollos Eólicos Mexicanos (Demex) Land für die Errichtung eines Windparks gepachtet hatte, für ungültig erklärt.

Die zum spanischen Unternehmen Renovalia Energy gehörende Demex muss jetzt Grundstücke wieder herausgeben, die sie für die Errichtung des Windparks "Piedra Larga" gepachtet hatte.

Das Gericht erkannte an, dass das als Privateigentum gepachtete Land Gemeinschaftseigentum der indigenen Bewohner:innen von Unión Hidalgo ist und ohne Zustimmung der Dorfversammlung nicht durch Privatpersonen verpachtet werden kann.

Sie schätzen unsere Berichterstattung?

Dann spenden Sie für amerika21 und unterstützen unsere aktuellen Beiträge über das Geschehen in Lateinamerika und der Karibik. Damit alle Inhalte von amerika21.de weiterhin für Alle kostenlos verfügbar sind.

Dieses Urteil sei nicht nur von Bedeutung für die Gemeinde und den Isthmus von Tehuantepec, sondern werde Auswirkungen im ganzen Land haben, erklärt Antonio López. López ist Koordinator für transnationale Gerechtigkeit der Organisation "Projekt für ökonomische, soziale und kulturelle Rechte" (Prodesc). Das Urteil schaffe einen Präzedenzfall, auf den sich Dorfgemeinschaften in ganz Mexiko berufen könnten, wenn Verträge mit Unternehmen ohne Zustimmung der Dorfversammlung geschlossen wurden, ergänzt López.

Die Bewohner:innen von Unión Hidalgo kämpfen seit Jahren um die Rückgabe ihres gemeinschaftlichen, landwirtschaftlich genutzten Landes. Die Gemeinde liegt im zum Bundesstaat Oaxaca gehörenden Isthmus von Tehuantepec, einer der windreichsten Gegenden der Erde. Deshalb steht die Landenge zwischen Pazifischem Ozean und Karibik im Fokus transnationaler Unternehmen, die hier riesige Windparks mit zum Teil mehreren hundert Generatoren errichten.

Das Nachsehen haben die indigenen Gemeinden der Region. Sie verlieren nicht nur ihr gemeinschaftlich genutztes Land, sondern zahlen auch die höchsten Strompreise ganz Mexikos. Denn der in den Windparks produzierte Strom wird ausschließlich an Großabnehmer wie Brauereien oder den Backwarenkonzern Bimbo verkauft.