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Peru: Indigene aus dem Amazonasgebiet wehren sich gegen Erdölförderung

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Vertreter:innen der Wampis, Chapra, Kandozi, Awajún und Achuar trafen sich zur 5. Versammlung der peruanischen Amazonasvölker
Vertreter:innen der Wampis, Chapra, Kandozi, Awajún und Achuar trafen sich zur 5. Versammlung der peruanischen Amazonasvölker

San Lorenzo. Vertreter:innen verschiedener indigener Völker im peruanischen Amazonasgebiet fordern den Stopp der Expansion von Ölförderungen. Die Tätigkeiten des staatlichen Ölkonzerns Retroperú verschmutzten und zerstörten die biologische Vielfalt und ihre Lebensräume, so die Begründung.

Es handelt sich um die Gebiete der indigenen Völker Wampis, Chapra, Kandozi, Awajún und Achuar. Sie verlangen auch Schadensbegrenzungen und Wiedergutmachungen für die von den Ölförderungen betroffenen Standorte.

In einer Resolution bringen sie ihre Forderungen zum Ausdruck, unter anderem soll der im September bei Kilometer 177 der Norperuvian Oil Pipeline (Nordperuanische Ölpipeline) entstandene Ölteppich beseitigt und die Schäden angemessen behandelt werden. Der Ölteppich verschmutzt und bedroht die Gebiete der Chapra und Wampis.

Es war die 5. Versammlung der peruanischen Amazonasvölker, die am Sonntag und Montag in der Stadt San Lorenzo in der Region Loreto stattfand.

Die Aktivist:innen fordern die Regierung von Präsident Pedro Castillo dazu auf, die Arbeiten an der Förderstation Lote 64 auszusetzen. Dies sei ein Ausbeutungsprojekt, das "aus einem nicht konsultierten Prozess hervorgegangen und voller böswilliger Praktiken ist". Lote 64 bedeute die Zerstörung der biologischen Vielfalt und die Veränderung mehrerer heiliger Stätten, die zu den angestammten Gebieten der indigenen Völker gehören, heißt es in der Pressemitteilung.

Weiter wird gefordert, dass das Unternehmen Petroperú die technischen Normen für den Transport von Öl einhält, was bislang offenbar nicht der Fall ist. Die Regierung soll dem Unternehmen den Betrieb der Pipeline untersagen, bis es die notwendigen Anpassungen vorgenommen hat.

Schließlich sprechen sich die indigenen Vertreter:innen entschlossen gegen die "Militarisierung" der Pipeline in ihren Gebieten aus. Eine Maßnahme, die Petroperú mit dem Argument des Schutzes vorschlägt, welche jedoch, wie Indigene warnen, "sehr negative soziale Auswirkungen auf die Gemeinden haben könnte".

Auf Kommunikationsplattformen und in den Sozialen Medien erinnerten sie auch daran, dass es bereits 2016 und 2019 Ölunfälle in den Gebieten der Wampis und Awajún gab.

Ihre Forderungen blieben bislang seitens der Regierung und des Unternehmens ungehört.