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Wahlkampf in Brasilien: Donald Trump unterstützt "wunderbaren" Bolsonaro

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Best friends: Trump und Bolsonaro, hier beim G20-Gipfel im Juni 2019 in Osaka, Japan
Best friends: Trump und Bolsonaro, hier beim G20-Gipfel im Juni 2019 in Osaka, Japan

Washington. Der frühere US-Präsident Donald Trump hat seine Unterstützung für den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro erklärt.

In einer am Donnerstag veröffentlichten Nachricht in seinem sozialen Netzwerk "Truth Social" erklärte er, der Präsident, der "liebevoll tropischer Trump genannt wird", habe einen "großartigen Job" für die Menschen in Brasilien gemacht.

Während seiner Zeit im Weißen Haus habe es keinen anderen Staatschef gegeben, der ihn "öfter angerufen hat als Jair, um Zoll- und Steuersenkungen zu erreichen, Neuverhandlungen des Handels, Drogenpolitik und Grenzüberwachung (um die 'bösen Jungs' ins Gefängnis zu bringen!), Militärhilfe und mehr."

Bolsonaro liebe Brasilien "über alles ‒ er ist ein wunderbarer Mann und hat meine volle und uneingeschränkte Unterstützung", so Trump abschließend.

Er postete sein Statement einen Tag nach den Gedenkfeiern zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit Brasiliens am 7. September, die von Bolsonaro als Wahlkampfauftritt vereinnahmt wurden. Bei zwei Veranstaltungen in der Hauptstadt Brasília und an der Copacabana in Rio de Janeiro sprach er zu Zehntausenden von Anhängern. Eine weitere Großdemonstration zu seiner Unterstützung fand in São Paulo statt.

Die beiden Politiker wurden schon im Wahlkampf Bolsonaros 2018 aufgrund ihrer ideologischen Positionen und ihres Auftretens verglichen und aktuell wieder: Wie Trump im letzten US-Wahlkampf, in dem er die Wiederwahl verlor, behauptet auch Bolsonaro, dass das Wahlsystem anfällig für Betrug und Manipulationen sei. Er hat wiederholt angekündigt, die Ergebnisse nicht anzuerkennen, wenn die Abstimmung nicht zu seinen Gunsten ausfällt.

Entsprechend schrieb die britische Zeitschrift The Economist am Donnerstag auf ihrer Titelseite: "The man who would be Trump" (Der Mann, der Trump sein könnte) und zog eine Parallele zwischen dem brasilianischen Regierungschef und dem ehemaligen US-Präsidenten. Trump behauptet bis heute, die US-Wahl 2020 sei "manipuliert und gestohlen" und er der eigentliche Sieger. Bolsonaro erklärte wiederholt, er stehe in dieser Frage "ganz an der Seite von Donald Trump" (amerika21 berichtete).

Bolsonaros stärkster Kontrahent bei den Wahlen am 2. Oktober, Luiz Inácio Lula da Silva, liegt in den Umfragen seit Monaten in Führung, der Abstand zwischen dem linken Ex-Präsidenten und dem Amtsinhaber wird jedoch geringer. Laut jüngsten Ergebnissen des Meinungsforschungsinstitutes Datafolha käme Bolsonaro im ersten Wahlgang auf 32 Prozent der Stimmen, gegenüber 45 Prozent für seinen Gegner. In einem möglichen zweiten Wahlgang am 30. Oktober würde Lula demnach mit 53 zu 38 Prozent gewinnen. "Die Umfragen lügen", kommentierte Bolsonaro diese Zahlen am Mittwoch.