Mexiko / Umwelt

Mexiko erteilt wegen Dürre keine Nutzungsgenehmigungen mehr für Wasser

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Dürre in Mexiko erfordert stärkere Regulierung der Wassernutzung
Dürre in Mexiko erfordert stärkere Regulierung der Wassernutzung

Mexiko-Stadt. Der Präsident von Mexiko, Andrés Manuel López Obrado (Amlo), hat angesichts der Wasserversorgungskrise im Norden des Landes angekündigt, dass die Nationale Wasserkommission (Conagua) an Unternehmen in von der Dürre betroffenen Gebieten keine Genehmigungen zur Wassernutzung mehr erteilen werde.

Auf die Frage bei seiner morgendlichen Pressekonferenz am vergangenen Montag hin, was seine Regierung dafür tun werde, um eine weitere Wasserkrise wie in Monterrey zu verhindern, sprach der Präsident sich für eine strengere Regulierung aus. In der zweitbevölkerungsreichsten Stadt und Standort einiger der größten Industrien des Landes ist die Wasserversorgung der Haushalte mittlerweile so weit eingeschränkt, dass die Einwohner die längste Zeit des Tages keinen Zugang zu Wasser haben.

"Für die Menschen wird sauberes, gesundes Wasser benötigt", betonte Amlo und forderte die Regierungen der Bundesstaaten bei der Erteilung von Genehmigungen für die Wassernutzung zu mehr Sorgfalt und Sensibilität auf. Laut dem öffentlichen Register für Wasserrechte (Repda) von Conagua wurden in Mexiko bisher mehr als 520.000 Genehmigungen für öffentliche und private Einrichtungen zur Wassernutzung vergeben.

"Das Problem wird niemals gelöst werden, wenn sie weiterhin Zugeständnisse rechts und links machen, wir müssen daran denken, dass nicht nur Kapital, sondern auch die Arbeitskraft und das Wasser in einem Produktionsprozess wichtig sind", so Amlo.

Der Präsident berichtete, dass er eine Überprüfung der erteilten Genehmigungen für die Wassernutzung beantragt habe, und räumte ein, dass er überrascht gewesen sei, zu erfahren, dass unter der Verwaltung seiner Regierung Genehmigungen erteilt wurden, von denen er selbst nichts wusste.

Er erwäge eine Reform des nationalen Wassergesetzes zur Abschaffung der Konzessionen, zunächst wolle er aber "versuchen zu überzeugen und nicht aufzuzwingen", führte der Präsident aus.

Zugleich erinnerte er daran, dass seine Regierung die politische Grundlage für die Wasserversorgung sichergestellt habe, indem sie wegen des großen Wasserverbrauchs keine Bergbaukonzession und keine Erlaubnis für die Gewinnung von Gas durch das umstrittene Fracking-Verfahren erteilt habe.

Vor einer Woche hatte Amlo ein Dekret zur "Verstärkung der Maßnahmen" gegen die Wasserkrise im Bundesstaat Nuevo León, einer der am stärksten von der Dürre betroffenen Regionen im Norden des Landes, unterzeichnet. Das Dekret erklärt den Zugang zu Wasser zu einem Menschenrecht und zu einer Frage der nationalen Sicherheit.

Bei anderen Gelegenheiten äußerte López Obrador Überlegungen, die Produktion von Bier und Erfrischungsgetränken in Nuevo León einzustellen, um das Wasser in die Haushalte umzuleiten.