Ukraine-Krieg: Präsident von Brasilien will Selenskyj zu "Malwinen-Lösung" raten

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Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (hier beim Amerikagipfel im Juni)
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (hier beim Amerikagipfel im Juni)

Brasília. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat angekündigt, dass er seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj die "Malwinen-Lösung" vorschlagen werde, um den bewaffneten Konflikt mit Russland beizulegen. Die beiden Staatschefs haben für den kommenden Montag ein Telefongespräch vereinbart, laut Bolsonaro auf Wunsch Selenskyjs.

Er werde ihm seine Meinung sagen: "Ich habe die Lösung für den Fall. Wie Argentiniens Krieg mit dem Vereinigten Königreich 1982 endete, das ist der Ausweg. Wir bedauern das, diese Dinge schmerzen, aber man muss die Situation verstehen", sagte Bolsonaro laut CNN Brazil am Donnerstag. Dieser Krieg bereite nicht nur Brasilien Probleme, sondern noch viel mehr Europa, so der Präsident.

Der Malwinen-Krieg (für die Briten "Falklands War") zwischen Argentinien und Großbritannien, der von April bis Juni 1982 andauerte, endete mit der Kapitulation der argentinischen Truppen.

In dem CNN-Interview verteidigte Bolsonaro zudem sein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Februar (amerika21 berichtete), bei dem es darum ging, die Lieferung von Düngemitteln für die brasilianische Agrarindustrie zu garantieren ‒ seine wichtigste Wählerbasis im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen am kommenden 2. Oktober. "Alles, was mit Putin vereinbart wurde, wurde erfüllt", betonte Bolsonaro.

Brasilien führt 85 Prozent seines Bedarfs an Düngemitteln aus der Russischen Föderation ein. Bei einem Telefonat mit Bolsonaro sicherte Staatspräsident Putin Anfang Juli erneut zu, dass Brasilien ausreichend Material für seine Agrarproduktion erhalten werde. Sprecher der brasilianischen Agrarindustrie hatten in jüngster Zeit verstärkt Befürchtungen geäußert, dass dieses Jahr nicht genügend Düngemittel zur Verfügung stehen könnten, da die internationalen Lieferketten durch die gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen der Nato-Staaten unterbrochen sind.

Brasilien hat sich, wie die Mehrheit der lateinamerikanischen Staaten, geweigert, diese Sanktionen gegen Russland zu unterstützen.