El Salvador / Politik

Proteste in El Salvador für faire Renten von Lehrer:innen

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"SIMEDUCO: Gewerkschaft der Lehrer:innen an öffentlichen Schulen in El Salvador. Arbeit, Organisation und Kampf"
"SIMEDUCO: Gewerkschaft der Lehrer:innen an öffentlichen Schulen in El Salvador. Arbeit, Organisation und Kampf"

San Salvador. Zahlreiche salvadorianische Lehrer:innen haben für eine Rentenreform und eine angemessene medizinische Versorgung demonstriert. Sie protestierten am sogenannten "Tag des Lehrers" vergangenen Mittwoch in der Hauptstadt gegen das derzeitige Rentensystem und aktuelle Maßnahmen der Regierung.

Bereits im Februar gingen hunderte Salvadorianer:innen für eine Rentenreform auf die Straße, darunter auch Lehrer:innen (amerika21 berichtete). Die Hauptforderung der Protestierenden ist die Zahlung einer Pension, die ihre Existenz sowie die ihrer Familien gewährleistet. Die salvadorianischen Renten betragen nur zwischen 25 und 30 Prozent des letzten Lohns.

Der Generalsekretär der größten Lehrergewerkschaft SIMEDUCO, Francisco Zelada, erklärte, dass die notwendigen Änderungen nur mit einer Reform des in den 90er Jahren privatisierten Rentensystems möglich sei. Er beklagte, dass die Lehrenden mit einer derzeitigen Rente von 200 bis 300 Dollar unmöglich in den Ruhestand gehen könnten, da die Lebenshaltungskosten nicht gedeckt werden können.

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Ein durch die Regierung unter Präsident Nayib Bukele eingeführtes Gesetz legt fest, dass Lehrer:innen automatisch mit 60 Jahren das Rentenalter erreicht haben und somit den Ruhestand antreten müssen. Dies führt bei den niedrigen Pensionen zu einer wirtschaftlichen Bedrohung von 30.000 Lehrenden. Die Betroffenen äußerten sich unzufrieden mit dem derzeitigen Bildungsminister José Mauricio Pineda. Er weigere sich, sich mit den Gewerkschaften zu treffen, um ihre Forderungen nach einer Rentenreform und nach einem besseren Zugang zu Medikamenten zu besprechen. 

Eine demonstrierende Lehrerin sagte, dass die Mehrheit ihrer Kolleg:innen bei den Parlaments- und Kommunalwahlen 2021 für die Regierungspartei "Nuevas Ideas" gestimmt und schon 2019 den aktuellen Präsidenten, Nayib Bukele, unterstützt hätten. Aber jetzt drohe das Bildungsministerium ihnen mit Sanktionen, sollten sie die Missstände an den Bildungseinrichtungen anprangern. "Unseren Schulen geht es nicht gut, und man hat uns gesagt, dass wir bestraft werden, wenn wir uns äußern." 

Die Protestierenden marschierten zum Parlament, wo sie von Sicherheitsbeamten mit Barrikaden empfangen und am Weiterziehen gehindert wurden. Es schlossen sich auch andere Gewerkschaften an. Gemeinsam forderten sie die Behörden auf, mit den gesetzlich für 2022 festgelegten Gehaltsverhandlungen zu beginnen und das Rentensystem zu verstaatlichen.