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Vor Stichwahl in Kolumbien: Linkskandidat Petro verlangt Garantien von Wahlbehörde

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Beispiel einer aktuellen Umfrage, die positiv für Gustavo Petro ausfällt (Screenshot)
Beispiel einer aktuellen Umfrage, die positiv für Gustavo Petro ausfällt (Screenshot)

Bogotá. Der Präsidentschaftskandidat des progressiven Bündnisses Pacto Histórico in Kolumbien, Gustavo Petro, fordert von der Nationalen Wahbehörde (Registraduría Nacional) für die Wahlen vom 19. Juni eine maximale Neutralität ein.

Wie der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur berichtete, kritisierte Petro anlässlich eines Treffens mit dem Vorsitzenden der Behörde, Alexander Vega, dass diejenigen Umfragen zur Präsidentschaftswahl, welche ihn an erster Stelle zeigen, von den rechten Medien ignoriert würden. Dies zeige die Verzweiflung derjenigen, die aufgrund ihrer Vormachtstellung nicht wollen, dass sich die Verhältnisse im Land grundlegend ändern.

Auch die technische Prüfung der Software zur Schnellauszählung durch internationale Auditor:innen sei bislang nicht erfolgt.

Vega, der Vorsitzende der Nationalen Wahbehörde reagierte empört auf die Vorwürfe von Petro. Es sei ihm unverständlich, weshalb Petro der Führungsspitze der Nationalen Wahlbehörde Parteilichkeit vorwirft. Er wies zudem darauf hin, dass es Sache des Nationalen Wahlrats (Consejo Nacional Electoral) sei, internationale Auditor:innen zu beauftragen, die Software zu prüfen.

Kolumbiens Regierung hat in letzter Zeit bereits für Aufsehen erregt, als sie kritischen Wahlbeobachter:innen die Einreise ins Land verwehrte. Dies hat in den USA Anlass zu Besorgnis gegeben und 24 US-Kongressmitglieder forderten Außenminister Antony Blinken auf, von der Regierung Duque "Unparteilichkeit und Respekt" für die Wahl am 19. Juni zu verlangen (amerika21 berichtete).