Kuba / Nicaragua / Politik

17. April: "Tag der Freundschaft zwischen Nicaragua und Kuba"

nicaragua_kuba_carlos_ulloa.jpg

Der nicaraguanische Pilot und Internationalist Carlos Ulloa
Der nicaraguanische Pilot und Internationalist Carlos Ulloa

Managua/Masaya. In Anwesenheit der Botschafter von Venezuela, Palästina und Russland sowie von Abgeordneten der regierenden Sandinistischen Partei hat das Antiimperialistische Netzwerk der Solidarität Nicaraguas (Rnasp) am 17. April den Tag der Freundschaft zwischen Nicaragua und Kuba gefeiert.

Der 2019 eingeführte Feiertag erinnert an den nicaraguanischen Piloten Carlos Ulloa, der bei der Verteidigung der Souveränität Kubas während der Schlacht von Girón im Jahr 1961 fiel, als die Insel von Söldnern im Dienste der US-Regierung angegriffen wurde.

Ulloa war in Nicaragua bereits 1957 an einem versuchten Angriff von ehemaligen Offizieren der Nationalgarde zum Sturz der Diktatur von Anastasio Somoza beteiligt gewesen, der aber aufgedeckt und vereitelt wurde. 1958 konnte er nach Costa Rica fliehen und reiste aus Interesse an der Kubanischen Revolution weiter nach Kuba. Dort war er als Pilot an Verteidigungsaktionen gegen US-Angriffe beteiligt. Beim Überfall von US-Söldnern in Playa Giron ("Schweinebucht") geriet sein Flugzeug unter Flakbeschuss von feindlichen Schiffen, wurde abgeschossen und stürzte ins Meer.

Neben der offiziellen Ehrung von Ulloa fand auch in dessen Heimatstadt Masaya eine Feier statt, wo er am 16. Mai 1929 geboren wurde. In einem Kommuniqué hob die Rnasp die Freundschaft zwischen den beiden Völkern und Regierungen hervor. Darin wurde die internationalistische Unterstützung und Solidarität des kubanischen Volkes und seiner Regierung für die Sandinistische Nationale Befreiungsfront (FSLN) in Nicaragua hervorgehoben, die dazu beitrug, die Somoza-Diktatur 1979 zu stürzen.

In Kuba ausgebildete nicaraguanische Ärzte erinnerten daran, dass eine Revolution "ohne die Beteiligung von Männern und Frauen, die sich für den Wandel und für ihr Volk einsetzen", nicht möglich sei. Prägend für die Kooperation der beiden Länder war neben der politischen Unterstützung über viele Jahre vor allem die Ausbildung von medizinischen Fachkräften und von Pädagogen Nicaraguas an kubanischen Universitäten sowie die Lieferung von Medikamenten aus Kuba.

Mit den wirtschaftlichen Erfolgen in Nicaragua und den verheerenden Auswirkungen der Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade USA gegen Kuba veränderte sich in den letzten Jahren die gegenseitige Unterstützung zwischen den beiden Ländern. So schickte Nicaragua im vergangenen Jahr mehrfach große Lebensmittellieferungen, vor allem Reis, Bohnen und Kaffee, nach Kuba. Auch im Februar 2022 brachte Nicaragua eine neue Solidaritätssendung von 36 Containern mit Lebensmitteln, um die Folgen der Covid-Pandemie und der US-Sanktionen abzumildern.