Panamakanal bleibt für Frachtschiffe aus Russland offen

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Der Panamalkanal, eine der wichtigsten Wasserwege für den Welthandel
Der Panamalkanal, eine der wichtigsten Wasserwege für den Welthandel

Panama-Stadt. Die Panamakanal-Behörde (ACP) hat erklärt, dass die Wasserstraße auch angesichts der russischen Invasion in der Ukraine ihre Neutralitätspolitik beibehalten wird. Die Behörde lehnt es ab, ein Durchfahrtsverbot für russische Schiffe zu verhängen.

Eine kleine Gruppe von Ukrainern hatte bei einer Protestaktion in Panama-Stadt die Regierung des Landes aufgefordert, den Zugang zum Kanal für russische Schiffe als Sanktion für das Vorgehen der Russischen Föderation gegen die Ukraine zu sperren.

"Der Panamakanal verfolgt die aktuelle Situation in der Ukraine aufmerksam", aber der Kanal sei eine "dauerhaft neutrale internationale Transitwasserstraße", so die ACP in einer Erklärung an die Nachrichtenagentur AFP.

Im Jahr 1977 unterzeichneten der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter und der verstorbene panamaische Regierungschef Omar Torrijos Verträge zur Rückgabe des Kanals an die USA. In einem der Verträge wurde "die Neutralität des Panamakanals“ festgehalten. Ziel dieser Neutralität ist es demnach, dass der Kanal "sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten" sicher und offen für die friedliche Durchfahrt von Schiffen aller Nationen zu völlig gleichen Bedingungen bleibt, fügte die Kanalbehörde hinzu.

Durch den Panamakanal verkehren nach unterschiedlichen Angaben 3,5 bis 5 Prozent des weltweiten Seehandels. Dabei ist die russische Nutzung der Wasserstraße jedoch schon immer sehr gering. Russland gehört nicht zu den 15 größten Nutzern, von denen die USA mit 72,5 Prozent den ersten Platz einnehmen.

Die Hauptrouten, die den Kanal passieren, verbinden China, Japan und Südkorea mit der Ostküste der USA und Südamerika mit Europa.

Die Kontrolle über den Kanal wurde erst am 1. Januar 2000 an Panama übertragen, nach dem diese fast 100 Jahre durch die USA ausgeübt wurde.