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Uruguay: Proteste gegen Reformen im Bildungswesen

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Demonstrant:innen auf dem Plaza Primero de Mayo
Demonstrant:innen auf dem Plaza Primero de Mayo

Montevideo. Unter dem Motto "Die staatliche Bildung verkauft man nicht, sondern man verteidigt sie!" haben Gewerkschaften einen Generalstreik ausgerufen. Der Arbeitskampf gilt angekündigten Reformen im Bildungswesen.

Während am vergangenen Mittwoch im Unterhaus ein neuer Gesetzesentwurf diskutiert wurde, riefen Gewerkschaften einen Generalstreik aus und demonstrierten gegen die von der Regierung geplanten Reformen. Die Hauptredner:innen bei der Kundgebung auf dem Platz des 1.Mai waren Elbia Pereira, Generalsekretärin der Uruguayischen Föderation für Lehre (FUM), und Héctor Cancela, der Präsident des Lehrerverbandes der Universität der Republik (ADUR). Die gemeinsamen Forderungen der Demonstrierenden zielen auf mehr Budget im Bildungswesen. Die geplanten Kürzungen seien ein "Angriff auf die staatliche Bildung", die nicht nur Schüler:innen, sondern auch Studierende und Arbeitende treffen würden.

Schon in der Vergangenheit hatten die Gewerkschaften mehr Geld für das öffentliche Bildungswesen gefordert. Statt eines Fortschritts in dieser Richtung rechnen sie nun mit Kürzungen des Budgets von mehr als 300 Millionen US-Dollar bis 2024 und warnen, dass dies einen großen negativen Einfluss auf alle staatlichen Bildungs- und Fördereinrichtungen haben werde.

"Diese Auswirklungen werden gleichermaßen Studierende betreffen, ihre Lernbedingungen, das Stipendiensystem und andere Leistungen, die für die Entwicklung ihrer Ausbildung erforderlich sind; sowie Beschäftigte in unserem öffentlichen Bildungswesen, die durch ihre Arbeitsbedingungen, ihre Aussichten auf berufliche Weiterentwicklung, ihr Gehalt und ihre Sozialleistungen beeinträchtigt werden", kritisiert Cancela.

Der Präsident der nationalen Verwaltung für öffentliche Bildung (ANEP), Roberto Silva, der ebenfalls am Streik teilnimmt, kündigte für die kommenden Tage weitere Proteste an. Er möchte, dass die Menschen für eine Demokratisierung des Bildungswesens auf die Straße gehen und für faire Löhne und eine bessere Grundversorgung demonstrieren.