Landesweite Proteste und Straßenblockaden in Guatemala

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Zahlreiche Demonstrant:innen beteiligten sich an den landesweiten Protesten
Zahlreiche Demonstrant:innen beteiligten sich an den landesweiten Protesten

Guatemala-Stadt. Zahlreiche Guatemaltek:innen haben sich gestern an Protesten gegen den Umgang der Behörden mit den Korruptionsuntersuchungen beteiligt. Landesweite Demonstrationen und Straßenblockaden drückten die weit verbreitete Empörung gegen die Amtsenthebung des Chefs der Anti-Korruptionsermittlung aus.

Vergangene Woche wurde Juan Francisco Sandoval, Chef der Sonderstaatsanwalt gegen Straffreiheit (Fiscal Especial contra la impunidad – FeciI), von der Generalstaatsanwältin Maria Consuelo Porras seines Amtes enthoben. Sandoval flüchtete ins Nachbarland El Salvador, nachdem er Morddrohungen und die Ankündigung, gegen ihn zu ermitteln, erhielt. Verschiedene indigene lokale Autoritäten riefen daraufhin zu Protesten auf (amerika21 berichtete).

Zahlreiche Bürger:innen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Unternehmen, aber auch drei Oppositionsparteien folgten dem Aufruf. Auch verschiedene Verbände aus dem universitären Umfeld und Ärzte- und Anwaltsorganisationen schlossen sich an. Sie protestierten mit blau-weißen Nationalflaggen und Plakaten in der Hauptstadt Guatemala-Stadt. Orte des Geschehens waren unter anderem der Oberste Gerichtshof und der Plaza de la Constitución sowie zahlreiche weitere Plätze und Straßen. Vor dem Sitz der Staatsanwaltschaft wurden Reifen verbrannt.

Aber auch in ländlichen Teilen des Landes gab es ab morgens schon Protestaktionen. Sie begannen im Westen, in Totonicapán, und zogen sich durch das ganze Land. So wurden Straßenblockaden, zum Beispiel bei Kilometer 163 der Autobahn CA-2, in Mazatenango oder in Quetzaltenango, bei Los Encuentros, Kilometer 127 der  Panamericana errichtet.

In den sozialen Medien finden sich unter dem Hashtag #ParoNacional29J zahlreiche Bilder von Demonstrierenden und ihren Forderungen. Zu diesen gehören der Rücktritt von Präsident Alejandro Giammattei und der Generalstaatsanwältin Porras. Kritik galt auch der schlechten Impfsituation im Land.