Kuba / Politik

Massenkundgebungen zur Verteidigung der Revolution in Kuba

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Kundgebung in Havanna zur Verteidigung der Revolution am 17. Juli 2021
Kundgebung in Havanna zur Verteidigung der Revolution am 17. Juli 2021

Havanna et al. Mehr als 100.000 Menschen versammelten sich nach Angaben des Nachrichtenportals Cubadebate am Samstag in Havanna auf einer Kundgebung zur Unterstützung der kubanischen Revolution und der Regierung. Auch andernorts gab es große Mobilisierungen unter den Parolen "Kuba gehört allen", "Nein zur Blockade", "Nein zur Intervention".

In Havanna  war neben Präsident Miguel Díaz-Canel auch Raúl Castro anwesend. Die Kundgebung fand unweit der "antiimperialistischen Tribüne" nahe der US-Botschaft in Havannas Stadtteil Vedado statt und wurde live im Fernsehen übertragen.

Es gehe darum, die Revolution zu verteidigen, sagte Lucía Torres gegenüber Cubadebate: "Können wir uns das, was uns so viel gekostet hat, wieder wegnehmen lassen? Die Revolution ist das Volk, seine Kinder, und deshalb sind wir hier".

In seiner Rede kritisierte Díaz-Canel eine "Kultur des Hasses", die in den sozialen Medien gesät worden sei: "Die Eigentümer dieser Netzwerke, die Diktatoren ihrer Algorithmen haben die Schleusen ihrer mächtigen Plattformen für den Hass geöffnet". Zugleich warf er den USA Einflussnahme sowie Cyberangriffe vor.

Das Nachrichtenportal Cubadebate sowie die Website der Parteizeitung Granma waren seit den Berichten über Hackerangriffe am Donnerstag in den Folgetagen über mehrere Stunden nicht mehr erreichbar. Laut Díaz-Canel waren auch die Seiten des Außenministeriums, des Präsidialamtes, das Portal der Zeitung Juventud Rebelde und "praktisch alle öffentlichen Medien zeitweiligen Angriffen inmitten einer bösartigen Kampagne der Dämonisierung" der kubanischen Regierung ausgesetzt.

"Nichts von all dem, was wir heute anprangern, entbindet uns von der notwendigen Selbstkritik, von der anstehenden Berichtigung, von der gründlichen Überprüfung unserer Methoden und Arbeitsstile, die mit dem Willen, dem Volk zu dienen, kollidieren", betonte Díaz-Canel. Er rief dazu auf, "Bürokratie, Hemmnisse und fehlende Sensibilität" zu bekämpfen, die großen Schaden anrichteten.

Neben dem Präsidenten sprach auch Gerardo Hernández, einer der "Los Cinco", der als Antiterroragent in den USA wegen Spionage zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde und heute Koordinator der "Komitees zur Verteidigung der Revolution" (CDR) ist. Niemand sei in Kuba ein Feind der Revolution, weil er anders denke, "doch dies ist ein Land, in dem Gesetze gelten und die Lakaien des Imperialismus sind sehr wohl unsere Feinde, diejenigen, die sich manipulieren lassen, diejenigen, die unsere Sicherheit und den Frieden unserer Kinder beeinträchtigen wollen... die Steine auf Kinderkrankenhäuser werfen, die Molotowcocktails werfen, das sind unsere Feinde", sagte Hernández. Aber es sei "die Pflicht der Revolutionäre, auf diese Menschen, die vielleicht auch anders denken, zuzugehen, ihnen zuzuhören, mit ihnen zu reden, Gemeinsamkeiten zu suchen und die Probleme anzugehen". Dies sei jetzt die dringende Aufgabe.

Raúl Castro zeigte zusammen mit anderen Revolutionsveteranen Präsenz, ergriff selbst aber nicht das Wort.