Lateinamerika

Lateinamerika: Spektakuläre archäologische Funde der letzten fünf Jahre

Lima. Die archäologischen Entdeckungen der letzten fünf Jahre liefern spannende Einblicke in das Leben vergangener Kulturen in Lateinamerika: Die Existenz weiblicher Jagdtradition im prähistorischen Peru scheint nun erwiesen. Durch Lasertechnologie wurden über 60.000 Gebäudereste des Maya-Königreichs entdeckt, und in Kolumbien fand man kilometerlange Höhlenmalereien, die die ersten Menschen des Amazonasgebiets abbilden. Ein kürzlich vom internationalen Fernsehsender Russia Today gesendeter Beitrag präsentiert fünf archäologische Funde in Peru, Guatemala, Mexiko und Kolumbien, die erahnen lassen, dass es über die Geschichte der Menschheit noch vieles zu entdecken gibt.

Auf dem Gebiet des heutigen Peru wurden gleich zwei spannende Entdeckungen gemacht: In Huanchaquito-Las Llamas fand man 140 Skelette von Kindern, die vor knapp 600 Jahren zur Zeit des Chimú-Imperiums vermutlich im Zuge einer rituellen Zeremonie geopfert wurden. Die Position der Rippen lässt daraus schließen, dass den Kindern während des Rituals die Herzen entnommen wurden. In einem 9.000 Jahre alten Grab befanden sich die Reste von zwölf Frauen zusammen mit Skeletten von großen Tieren und Jagdwerkzeugen. Dieser Fund stützt die Annahme, dass auch die Frauen in der Jungsteinzeit auf die Jagd gingen.

In Guatemala konnten mit Hilfe von Lasertechnologie 61.480 Bauten aus der Maya-Zeit ausfindig gemacht werden. Durch den Fund von Palästen, Tempeln und anderen Gebäuderesten wurde die Schätzung der Bevölkerung der antiken Zivilisation auf 20 Millionen angehoben.

Kurze Zeit später stieß man im mexikanischen Quintana Roo auf die größte Unterwasser-Höhle der Welt. Der Gran Acuífero Maya hat eine Ausdehnung von 379 km und beherbergt ungefähr 200 archäologische Fundstätten.

In der Felskette "Serranía La Lindosa" in Kolumbien wurden Zehntausende Höhlenmalereien entdeckt. Auf einer Fläche von fast 12 km finden sich Abbildungen der ersten Menschen, die im Amazonasgebiet ankamen, sowie zahlreiche mittlerweile ausgestorbene Tierarten. Den Schätzungen von Wissenschaftler:innen nach zu urteilen sind die Malereien etwa 12.500 Jahre alt.