Vervierfachung des Hungers in Zentralamerika innerhalb eines Jahres

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Offizielle des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen zeigen sich besorgt
Offizielle des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen zeigen sich besorgt

Guatemala-Stadt et al. In Guatemala, Honduras und El Salvador hat sich der Hunger vervierfacht. Laut einem Bericht des Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die Zahl der Hungernden in einem Jahr der Pandemie auf acht Millionen Menschen angestiegen.

Vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die in der Region unter Ernährungsunsicherheit leiden, noch bei zwei Millionen Menschen. Heute sind es, laut Aussage des Direktors des WFP, David Beasley, vier Mal mehr Personen. Rund 1,7 Millionen davon sind der Kategorie "Notfall" zugeordnet. Er leitete daraus einen dringenden Handlungsbedarf ab. Die "dramatischen Zahlen" seien während der Covid-19-Pandemie nur noch schlimmer geworden.

Damit einher geht ein Anstieg der Migration in den Norden. Diese habe sich, laut Beasley, in einem Jahr verdoppelt. Die Zahl der Menschen, die angaben, in die USA auswandern zu wollen, ist ungefähr um acht Prozentpunkte auf 15 Prozent gestiegen – das entspricht ungefähr 5,8 Millionen. Wenn nicht etwas getan werde, um die Ernährung der Menschen in der Region sicherzustellen, würden diese auf die US-Grenze zusteuern, erklärte der WFP-Direktor.

Die akute Bedrohung durch fehlende Ernährung ist durch hohe Lebensmittelpreise und den Verlust von Arbeitsplätzen aufgrund der Covid-19-Pandemie ausgelöst worden. Dahinter stehen Ernteverluste als Folge von Naturkatastrophen wie Wirbelstürme oder Überschwemmungen, verursacht unter anderem durch die globale Erwärmung. Aber auch die andauernde Gewaltsituation ist ein Grund für die Menschen, die Region zu verlassen. Insgesamt ist rund ein Drittel der dort lebenden Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, so der UN-Untergeneralsekretärs für humanitäre Angelegenheiten, Mark Lowcock.

Die US-Vizepräsidentin, Kamala Harris, versprach am Montag nach einem virtuellen Treffen mit dem guatemaltekischen Präsidenten, Alejandro Giammattei, 310 Millionen US-Dollar für humanitäre Hilfe in der Region bereitzustellen. Darunter auch 125 Millionen, um die anhaltenden Dürren, Lebensmittelknappheit und die Covid-19-Pandemie zu bekämpfen, sowie weitere 104 Millionen für den Schutz von Migrant:innen und Asylsuchenden. Im Gegenzug arbeiten Guatemala und die USA zusammen, um die Migration in der Region einzudämmen.

Ein Gespräch der US-Vertreterin mit den Regierungen von Honduras und El Salvador steht noch aus.