Ecuador / Soziales

Coronavirus in Ecuador: Hauptstadt Quito fürchtet zweite Ansteckungswelle

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In Ecuador stieg die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt wieder deutlich an
In Ecuador stieg die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt wieder deutlich an

Quito. Die heutigen Wahlen in Ecuador stehen auch im Zeichen deutlich zunehmender Infektionszahlen mit dem Coronavirus, insbesondere in der Hauptstadt Quito. Behörden warnen vor einer möglichen erneuten Infektionswelle, da die Zahl der Ansteckungen seit Januar wieder deutlich gestiegen ist. Betroffen sind primär die Provinzen Pichincha, wo auch Quito liegt, sowie die Provinzen Guayas, Manabí und Azuay. Dort liegen die Infektionsraten deutlich über dem landesweiten Durchschnitt.

Die erste Ansteckungswelle brach Ende Juni 2020 aus. Dabei wurden primär die größte Stadt des Landes, Guayaquil, in der südwestlichen Provinz Guayas, aber auch die Hauptstadt zu Epizentren der Pandemie. Die ungefähre Zahl der in Guayaquil mit oder an dem Coronavirus verstorbenen Personen übersteigt laut Schätzungen die 10.000 und weicht stark von offiziellen Zahlen ab (amerika21 berichtete).

Im Dezember 2020 zählte Ecuador 20.000 Neuinfektionen und im Januar schon 38.000, davon allein rund 12.000 in der Metropolregion Quito. Damit übertreffen die Fallzahlen dort zwar noch nicht den Höchststand vom Oktober, dennoch ist die Situation besorgniserregend. Die Gesundheitsministerin für die Region, Ximena Abarca, begründete die Gefahr einer zweiten Welle damit, dass sich allein in der letzten Januarwoche 4.800 Menschen neu mit dem Coronavirus angesteckt hätten. Außerdem ist der R-Wert von 1,0 auf 1,39 gestiegen, 1.921 Bürger:innen starben bereits mit einer Infektion.

Die Situation in der Metropolregion wird dadurch verschärft, dass nach wie vor keine freien Intensivbetten mehr verfügbar sind (amerika21 berichtete). Einzig für Kinder und Frauen soll es noch wenige Kapazitäten geben, immer mehr Bürger:innen müssen warten. Laut dem Gesundheitsministerium ist die Zahl der in Quito auf ein Intensivbett wartenden Menschen Mitte dieser Woche von 30 auf 83 gestiegen, sie hat sich also fast verdreifacht.