Sozialistische Kandidatin für die Präsidentschaftswahl in Chile möchte Abtreibung legalisieren

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Paula Narváez kommt aus dem Team der früheren Präsidentin Michelle Bachelet
Paula Narváez kommt aus dem Team der früheren Präsidentin Michelle Bachelet

Santiago. Die Kandidatin der Sozialistischen Partei für die Präsidentschaftswahl im November, Paula Narváez, hat ihre Absicht erklärt, Abtreibung bis zur 14. Woche zu entkriminalisieren. Die Initiative wird von einer Gruppe von Abgeordneten der Opposition im chilenischen Parlament unterstützt.

In der Fernsehsendung "Mesa Central" von Canal 13 versicherte die Politikerin, im Falle ihrer Übernahme des Amtes in La Moneda würde sie "ein Gesetz zur Entkriminalisierung der Abtreibung unterstützen", hinsichtlich der Fristen daran orientiert, "wie es im Rest der Welt diskutiert wird“. "Ich glaube fest an die sexuellen und reproduktiven Rechte der Frauen", wozu das Recht gehöre, unter bestimmten Bedingungen die Schwangerschaft abzubrechen, fügte Narváez hinzu.

Dieselbe Position vertritt der Präsidentschaftskandidat der Kommunistische Partei, Daniel Jadue, einer der wichtigsten Köpfe der chilenischen Opposition und Bürgermeister der Hauptstadtgemeinde Recoleta. Über seinen Twitter-Account erklärte er, dass man in Chile über "gleichberechtigte Ehe, freie und sichere Abtreibung bis zur 12. Woche, Legalisierung von Drogen, freie Bildung, allgemeine Gesundheitsversorgung und einen plurinationalen und interkulturellen Staat" sprechen solle.

Das letzte Mal, dass die feministische Bewegung in Chile bei diesem Thema einen Sieg errungen hat, war 2017, als unter der zweiten Regierung der ehemaligen Präsidentin Michelle Bachelet ein Abtreibungsgesetz in Kraft trat, das den Schwangerschaftsabbruch aus drei Gründen entkriminalisierte: Gefahr für das Leben der Mutter, Nichtlebensfähigkeit des Fötus und Vergewaltigung.

Narváez hält dies für einen Mindestanspruch. "Wir haben immer gesagt, dass es das Minimum als Garantie für die Rechte der Frauen ist". Sie denke jedoch, das Land befinde sich "in einem wichtigen Moment, um diese Diskussion voranzutreiben", sagte sie.

Die Pro-Legale-Abtreibungs-Bewegung ist in Chile gewachsen und bekam noch mehr Kraft nach der Verabschiedung des Gesetzes über Schwangerschaftabbruch im Kongress von Argentinien. Dies wurde von Tausenden von Menschen auf den Straßen und in den sozialen Netzwerken in Argentinien, der Region und der Welt gefeiert.