Lateinamerika / Umwelt

Fünf neue globale Projekte zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Lateinamerika

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Washington D.C. Die Globale Umweltfazilität (GEF) hat 27 Millionen US-Dollar für Projekte zur Wiederherstellung von Landschaften und Ökosystemen sowie zur Erhaltung der Biodiversität in fünf lateinamerikanischen Ländern genehmigt. Die Regierungen Brasiliens, Chiles, Mexikos, Nicaraguas und Venezuelas kofinanzieren mit 184 Millionen Dollar die Vorhaben und setzen sie mit fachlicher Unterstützung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) um.

Die Globale Umweltfazilität ist ein internationaler Mechanismus zur Finanzierung von Umweltschutzprojekten.

Mehr als 439.000 Menschen in Brasilien, Chile, Mexiko, Nicaragua und Venezuela sollen davon profitieren, vor allem kleine und mittlere Produzent:innen. Viele stammen aus der indigenen Bevölkerung, die Hälfte sind Frauen.

Der FAO zufolge sollen ökosystemfreundlichere Agrar- und Ernährungssysteme befördert und die Lebensgrundlagen Tausender Menschen verbessert werden, mit dem Focus auf Gleichstellung der Geschlechter und Beteiligung indigener Gemeinschaften. Die Projekte zielen auf bessere Wirtschaftssysteme nach der COVID-19-Pandemie mit einem Schwerpunkt auf Produktionsmitteln, nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Märkten, Armutsbekämpfung und Ernährungssicherung und sollen zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beitragen. Die FAO hat bislang 29 lateinamerikanischen Regierungen geholfen, 58 Vorhaben zu entwerfen und umzusetzen, für die die GEF mehr als 224 Millionen Dollar bereitgestellt hat.

In Brasilien zielt das neue Projekt in den drei Bundesstaaten Pará, Amapá und Amazonas darauf ab, die Artenvielfalt und Feuchtgebiete im Amazonasgebiet durch die partizipative Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zugunsten von rund 6.000 Menschen zu stärken und Kohlenstoffreserven in über 18 Millionen Hektar Amazonas-Regenwald zu erhalten. Die Initiative wird vom Mamirauá Sustainable Development Institute koordiniert und vom Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation unterstützt.

In Chile sollen ökologisch gefährdete Landschaften wiederhergestellt und nachhaltige Land-, Forst- und Viehwirtschaft zugunsten von 10.000 Menschen gefördert werden. Das chilenische Umweltministerium und die Nationale Forstwirtschaftliche Gesellschaft (Conaf) übernehmen die Umsetzung in fünf Regionen: Coquimbo, Valparaíso, Libertador Bernardo O'Higgins, Maule und Biobío.

Das Mexiko-Projekt will einen grünen und inklusiven Wiederaufbau landwirtschaftlicher Systeme nach COVID-19 anstoßen und verbindet den Schutz der biologischen Vielfalt, integriertes Landschaftsmanagement und die Vernetzung von Ökosystemen mit sozialen Programmen. Mexikos Nationale Forstkommission, das Ministerium für Wohlfahrt, das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sowie das Institut für Sozialwirtschaft in den Städten Durango, Montes Azules und Huasteca leiten die Durchführung. Fast 371.000 Menschen sollen begünstigt werden.

In Nicaragua sollen im Biologischen Schutzgebiet (Reserva) Indio Maíz im Departement San Juan River die Artenvielfalt erhalten und die Ökosystemleistungen gemeinsam mit indigenen Völkern und lokalen Gemeinden erhalten werden. Von der landschaftsbezogenen, ganzheitlichen und multisektoralen Initiative des Umweltministeriums des Landes sollen fast 5.000 Menschen profitieren.

Das Projekt in Venezuela wird mit Produzent:innen in zwölf Gemeinden der Kaffee- und Kakaoachse in der Andenregion durchgeführt, um den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität zu fördern, die Landdegradation und Entwaldung zu stoppen und umzukehren und die Wälder zugunsten von etwa 47.000 Menschen nachhaltig zu bewirtschaften. Das Projekt wird vom Ministerium für Ökosozialismus umgesetzt.

Die GEF fördert seit 1991 Projekte zugunsten des globalen Umweltschutzes in sechs Bereichen: Klimawandel, Biodiversität, Landdegradierung/Wüstenbekämpfung, Internationale Gewässer, Chemikalien (Abbau der Ozonschicht, langlebige organische Schadstoffe, Quecksilber), Wälder. Durchführungsorganisationen sind die Weltbank, das Entwicklungsprogramm (UNDP) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP); darüber hinaus sieben weitere multilaterale Organisationen, zahlreiche Nichtregierungsorganisationen sowie nationale und bilaterale Durchführungsorganisationen.