Kuba / Soziales

Havanna verschärft Corona-Maßnahmen

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Maßnahmen gegen die Epidemie auf Kuba
Maßnahmen gegen die Epidemie auf Kuba

Havanna. Angesichts der weiterhin angespannten epidemiologischen Situation im Westen des Landes hat der Gouverneur der kubanischen Hauptstadt, Reinaldo García Zapata, beschlossen, die Corona-Maßnahmen in Havanna zu verschärfen. Gute Neuigkeiten gibt es bei der Entwicklung des kubanischen Impfstoffs gegen COVID-19, der 48 Stunden nach den ersten Tests von den Probanden bisher ohne Nebenwirkungen aufgenommen wurde.

Nachdem mehrere Übertragungsereignisse in Havanna die kubanischen Corona-Fallzahlen wieder nach oben schnellen ließen, wurden dort die Lockerungen bereits am 8. August wieder zurückgenommen. Seit dem 1. September gilt in Havanna zusätzlich eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 19 Uhr und 5 Uhr morgens für alle Privatpersonen und Fahrzeuge. Außerdem wurden Bußgelder für Verstöße gegen die Hygienemaßnahmen erhöht.

Eingekauft werden kann, ähnlich wie im April und Mai, von Einwohnern nur noch in ihrem jeweiligen Stadtteil. Damit soll die Mobilität in der Hauptstadt auf ein Minimum reduziert werden. Polizei, Komitees zur Verteidigung der Revolution und Innenministerium sollen ihre Kräfte bündeln, um vor allem gegen illegale Partys und andere Menschenansammlungen vorzugehen. Zuletzt sorgten neben Gottesdiensten vor allem solche Events für neue Virus-Ausbrüche. Zusätzlich zu den Mobilitätseinschränkungen soll wieder, wo möglich, auf Home-Office umgestellt werden.

Der verschärfte Lockdown soll zunächst bis zum 15. September gelten. Wenn bis dahin keine signifikante Reduzierung der Fallzahlen erfolgt, "müssen viele der Maßnahmen beibehalten werden und andere neue hinzukommen", erklärte García Zapata. Der Schulbeginn wird in Havanna dieses Jahr um zwei Wochen nach hinten verlegt, während im Rest des Landes seit Dienstag die Klassenzimmer wieder geöffnet sind.

Am Sonntag wurden auf Kuba 59 neue Corona-Fälle gemeldet, davon 40 in Havanna und 15 in der Nachbarprovinz Artemisa. Die Anzahl der PCR-Tests wurde auf rund 5400 pro Tag erhöht. Seit den ersten Fällen im März haben sich auf Kuba 4032 Personen mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert, 94 Personen starben bisher an den Folgen der Erkrankung.

Derzeit arbeitet Kuba mit Hochdruck an der klinischen Erprobung seines Impfstoffs "Soberana 01", welcher vom Finlay-Impfstoffinstitut in Havanna entwickelt wird. Am 11. September startet eine größere Versuchsreihe mit 676 Freiwilligen. Erste Ergebnisse der mehrphasigen Studie werden für Januar 2021 erwartet.